Ingram Micro: Wachstum mit Consumer Electronics

20.04.2005

Können Sie etwas über die genauen Gründe für diesen Management-Wechsel sagen?

Spierkel: Ja, Ken Foster hat außer der Position als Chairman und CEO bei Ingram Micro noch Sitze in den Aufsichtsräten drei weiterer Unternehmen. Er plante den Ausstieg bei Ingram Micro langfristig und bereitete den Rest des Teams darauf vor.

Welche Ziele haben Sie sich in Ihrer neuen Position gesetzt und wie wollen Sie diese erreichen?

Spierkel: Ich habe an den zukünftigen Zielen für Ingram Micro bereits im vergangenen Jahr sehr eng mit Ken Foster zusammengearbeitet. Vorrangig ist natürlich das Finden neuer Wachstumsmöglichkeiten. Hier war die deutsche Distributionsgesellschaft für uns ein gutes Vorbild.

In welchen Marktsegmenten sehen Sie weitere Wachstumschancen?

Spierkel: Wir sehen künftige Potenziale im Consumer-Electronics-Markt. Dass wir uns dort breiter aufstellen, war im vergangenen Jahr eine weltweite Entscheidung. Weitere Wachstumsmöglichkeiten sehen wir in der RFID-Technologie und im Komponentenmarkt. In den vergangenen sechs Monaten haben wir außerdem die in Deutschland bereits gut etablierte Marke "Video 7" in unseren restlichen Landesvertretungen eingeführt und hoffen, damit gleiche Erfolge zu erzielen.

Am 1. Juli 2005 werden Sie der wichtigste Mann von Ingram Micro weltweit sein. Übernehmen Sie ein intaktes Unternehmen oder sehen Sie auch Risiken auf sich zukommen?

Spierkel: Ich würde sagen, Ingram Micro steht sehr gut da. Vor allem Europa, das einer unserer wichtigsten Märkte ist, generiert sehr gute Ergebnisse. Natürlich werden wir trotzdem nicht still stehen. Die fortlaufende Verbesserung unseres Servicelevels, aggressiver Marktauftritt und andauernde Kostenreduzierung haben hohe Priorität.

Haben Sie bereits Ideen und Pläne für notwendige Veränderungen in einigen Regionen?

Spierkel: Das ist eine gute Frage. Wir verändern laufend etwas. Gehen sie nur einmal auf die Websites der verschiedenen Gesellschaften und Sie werden immer wieder Neuerungen finden. Gerade jetzt haben wir Veränderungen im Backoffice in Nordamerika bekannt gegeben. Neue Produkte aus der Consumer-Electronics-Sparte werden wir in Zukunft dazunehmen.

Der ehemalige Senior Vice President für Zentraleuropa, Michael Kaack, hat Ingram Micro als "back room", also das Hinterzimmer für den Channel, bezeichnet. Das heißt, die IT-Händler sollen sich auf ihre Beratungsleistung beim Kunden konzentrieren können, während der Distributor sich um den Rest kümmert. Ist diese Einstellung Vision oder bereits Realität und wie weit ist Deutschland in dieser Entwicklung?

Spierkel: Diesem Ziel sind wir nahe. In Nordamerika zum Beispiel liefern wir bereits 85 Prozent der bestellten Ware direkt an die Endkunden. In Deutschland liegen wir bei etwa 50 Prozent.

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