Das Amtsgericht München hat den Münchener Rechtsanwalt Martin Prager von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Handyherstellers BenQ Mobile bestellt. Dieser werde den Fall nun eingehend prüfen, sagte eine Gerichtssprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. Der vorläufige Insolvenzverwalter soll noch am Freitagnachmittag allen Mitarbeitern in der Firmenzentrale in München vorgestellt werden.
Wie ddp weiter berichtet, war der 51 Jahre alte Prager unter anderem schon zum Verwalter des Flugzeugherstellers AvCraft, des Hofer Automobilzulieferers Altec und des Strickwarenanbieters März München AG bestellt worden. Zu BenQ Mobile werde sich Prager nicht vor Mitte nächster Woche äußern, hieß es in seiner Kanzlei.
BenQ Mobile, die ehemalige Siemens-Handysparte, hatte zuvor beim Amtsgericht München Insolvenz beantragt. Dieser Schritt war bereits am Donnerstag angekündigt worden. Der Insolvenzantrag sei unausweichlich, weil der taiwanesische Elektronikhersteller BenQ die Zahlungen an seine deutsche Tochter eingestellt habe, hieß es zur Begründung. Betroffen seien davon die Zentrale in München mit 1.400 Mitarbeitern sowie die Standorte in Kamp-Lintfort und Bocholt in Nordrhein-Westfalen mit insgesamt etwa 1600 Beschäftigten. (mf)