Integrationswelle für Windows 2000 beginnt 2001

19.10.2000
Die Unternehmen halten sich mit der Installation von Windows 2000 zurück, obwohl das Programm seit einem halben Jahr auf dem Markt ist. Die große Nachfrage fällt aber nicht aus, meint Meta Group, sie verzögert sich nur.

Seit Februar 2000 ist das Betriebssystem Windows 2000 auf dem Markt, doch die meisten Unternehmen zögern noch mit der Installation. Das sei vorhersehbar gewesen, meinen die Marktforscher von Meta Group, und zwar aus mehreren Gründen: Die neuen Funktionalitäten hätten stärkere Auswirkungen auf die IT- und Unternehmensorganisation als Windows NT, und Großunternehmen würden nach Investitionen im Zuge der Jahr-2000-Umstellung lieber weitere Abschreibungszyklen abwarten. Ferner hätten die meisten NT-Umgebungen einen höheren Stabilitätsgrad erreicht, den Anwender nicht so schnell wieder aufgeben wollen, beschreibt Markus Huber, Consultant bei Meta Group, die Problematik.

Die Marktforscher sehen für das Jahr 2000 deshalb nur einen bescheidenen Services-Markt für Windows 2000 von zirka 90 Millionen Mark, rechnen aber bereits für 2002 mit einem Marktvolumen von zirka 230 Millionen. Weltweit erwartet Meta Group für 2003, dass zirka 85 Prozent der Global-2000-Unternehmen auf Windows 2000 umgestellt haben werden oder zumindest weit in der Migration fortgeschritten sind. In Deutschland würden die großen Implementierungsprojekte im letzten Quartal 2000 anlaufen und zum großen Boom letztlich Mitte nächsten Jahres ansetzen. Laut Huber werde sich der Erfolg dabei nicht nur aufgrund der dominanten Marktstellung von Microsoft im Desktop-Umfeld einstellen. "Die Vorteile, die das neue System bietet, liegen auf der Hand: verstärkte Zuverlässigkeit und Performance-Verbesserungen auf der Serverseite". Mit dem Active Directory habe sich Windows 2000 von einer workstation-zentrierten Management-Umgebung zu einem Anwender- und Policy-basierenden Management-Environment entwickelt.

Windows 2000 kritisch und nüchtern betrachten

Trotz aller positiven Vorzeichen rät Meta Group aber im Vorfeld der Migration zu Windows 2000 zu einer kritischen und nüchternen Kosten-Nutzen-Analyse sowie zu einem intensiven Test der Anwendung bezüglich der Unterstützung durch Windows 2000. Die Erfahrungen von Meta Group zeigen, dass höchstens 15 Prozent der bestehenden direkten Kosten in einer IT-Organisation eingespart werden können. Mehr sollten die Anwender nicht erwarten. (mf)

www.metagroup.de

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