Intel erzielt Vergleich mit US-Kartellbehörde FTC

04.08.2010
WASHINGTON (Dow Jones)--Nach wochenlangen Verhandlungen haben die US-Kartellbehörde FTC und der Chiphersteller Intel in der Auseinandersetzung um Marktmissbrauch des Chipherstellers einen Vergleich erzielt. Intel habe Regelungen zugestimmt, um den Wettbewerb in der Chipbranche zu erhöhen, teilte die FTC am Mittwoch mit.

WASHINGTON (Dow Jones)--Nach wochenlangen Verhandlungen haben die US-Kartellbehörde FTC und der Chiphersteller Intel in der Auseinandersetzung um Marktmissbrauch des Chipherstellers einen Vergleich erzielt. Intel habe Regelungen zugestimmt, um den Wettbewerb in der Chipbranche zu erhöhen, teilte die FTC am Mittwoch mit.

Die Wettbewerbshüter hatten dem Chiphersteller aus Santa Clara im Dezember verklagt und ihm vorgeworfen, seine dominante Position auf dem Markt für Mikrochips dazu genutzt zu haben, den Wettbewerb zu unterdrücken und ein Quasi-Monopol zu festigen. So soll Intel Computerherstellern wie IBM, Hewlett-Packard und Dell Rabatte gewährt haben, wenn diese keine Chips des kleineren Wettbewerbers AMD verbauen. Dies werde Intel im Rahmen des Vergleichs untersagt, teilte die FTC am Mittwoch mit.

Zudem müsse die Intel Corp unter anderem die Lizenzvereinbarungen mit den Chipherstellern AMD, Nvidia und Via modifizieren. Dadurch hätten die Wettbewerber nach Darstellung der Kartellbehörde mehr Freiheit, zu fusionieren oder Joint Ventures zu gründen, ohne von Intel verklagt zu werden. Eine Lizenzvereinbarung mit Via müsse Intel nach Auslaufen der jetzigen Vereinbarung im Jahr 2013 um weitere 5 Jahre verlängern.

Nach Angaben der FTC geht der Vergleich über ähnliche Vergleiche hinaus, die Intel geschlossen hat. Im vergangenen Jahr hatte Intel 1,25 Mrd USD an AMD gezahlt, um eine Klage des Wettbewerbers beizulegen. Die Europäische Union hat gegen Intel eine Strafe von 1,45 Mrd USD wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens verhängt. Intel betonte in einer Stellungnahme, dass der Vergleich kein Schuldeingeständnis darstelle. Durch den Vergleich erspare sich der Konzern weitere Kosten und Aufwand für den Rechtsstreit mit der FTC, sagte Intel-Chefsyndikus Doug Melamed.

Der Vergleich zwischen Intel und der FTC hatte sich bereits seit längerem abgezeichnet. Ende Juni hatten beide Parteien beim Gericht beantragt, den laufenden Prozess auszusetzen, da sich eine außergerichtliche Einigung abzeichne. Am Dienstagabend hatte die FTC bereits angekündigt, die Details des Vergleichs am heutigen Mittwoch bekanntzugeben.

Webseite: www.ftc.gov -Von Brent Kendall, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/cbr

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