Rabattgeschäfte im Visier

Intel lässt Frist von EU-Kommission verstreichen

28.10.2008
Der Chiphersteller Intel hat nicht auf die Vorwürfe der Europäischen Kommission reagiert, wonach der US-Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben soll. Wie die EU-Behörde am Montag mitteilte, habe der US-Konzern in der eingeräumten Frist bis 17. Oktober bei der Kommission keine Antwort eingereicht.

Der Chiphersteller Intel hat nicht auf die Vorwürfe der Europäischen Kommission reagiert, wonach der US-Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben soll. Wie die EU-Behörde am Montag mitteilte, habe der US-Konzern in der eingeräumten Frist bis 17. Oktober bei der Kommission keine Antwort eingereicht.

Ein Intel-Sprecher sagte, man habe der Behörde nichts mitgeteilt, da das Unternehmen eine Entscheidung des Europäischen Gerichts Erster Instanz abwarte. Der US-Konzern hatte vor wenigen Wochen bei dem Gericht einen Antrag eingereicht, mit dem die Untersuchung unterbrochen und Verfahrensregeln geklärt werden sollen.

Die Europäische Kommission hatte Mitte des Jahres neue Vorwürfe gegen den weltgrößten Chiphersteller Intel Corp erhoben. Die Brüsseler Wettbewerbshüter monierten, dass Intel seine marktbeherrschende Stellung missbraucht habe, um seinen Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) auszubremsen. Demnach soll Intel einem führenden europäischen Computerhändler Rabatte angeboten haben, damit dieser ausschließlich PC mit Intel-Chips verkauft.

Außerdem habe das US-Unternehmen einen PC-Hersteller bezahlt, damit dieser eine mit AMD-Chips ausgestattete Produktreihe verspätet auf den Markt bringe, teilte die Kommission mit. Dem selben Hersteller habe Intel schließlich Preisnachlässige angeboten, damit dieser in alle seine Computer Intel-Prozessoren einbaue.

Die EU-Kommission hatte Intel bereits im Juli 2007 wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens ins Visier genommen. Das Unternehmen hat nun acht Wochen Zeit, um zu den neuen Vorwürfe Stellung zu nehmen. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht dem Chiphersteller eine empfindliche Geldbuße.

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