Intelligence Chip: der elektronische Druckkopfschoner

31.07.2003
Tintenpatronen von Epson sind mit einem kleinen Chip ausgerüstet, der dafür sorgt, dass der Druckkopf nicht leer läuft und somit beschädigt werden kann. Dass ein Rest Tinte in der Patrone verbleibt, wird von der Verbraucherorganisation Consumentenbond bemängelt.

Druckköpfe sind empfindliche Hightech-Komponenten. Aus mikroskopisch kleinen Düsen wird die Tinte auf das Papier gespritzt. Während bei der Bubble-Jet-Technologie (Canon) der Druckkopf fest mit der Tintenpatrone verbunden ist und dementsprechend bei jedem Patronenwechsel mit ausgetauscht wird, arbeiten Drucker von Epson mit der Piezotechnologie. Deren Druckkopf ist fest im Drucker installiert und hält bei entsprechender Pflege ein Druckerleben lang. Nur eines darf nie passieren: Sobald eine Düse Luft zieht, weil beispielsweise die Tintenpatrone leer ist, fällt diese Düse unter Umständen komplett und für immer aus. Dann verursacht der Drucker Streifen und ein neuer Druckkopf wird fällig. Um diesen "Worst Case" auszuschließen, hat Epson einen so genannten Intelli-gence Chip in seinen Tintenpatronen installiert. Der zählt, gesteuert vom Druckertreiber, die Anzahl der ausgestoßenen Tröpfchen. Daraus lässt sich auf die verbrauchte Tintenmenge schließen. Der Druckertreiber ist dabei intelligent, sodass auch die Größe der Tintentröpfchen in die Berechnungen einfließt. Je kleiner die Tröpfchen, desto langsamer wird der Zähler hochgesetzt. Das bedeutet: Wer beispielsweise nur im Draft-Modus druckt, erhält mehr Seiten, aber in schlechterer Qualität. Die Tintenpatrone wird bis auf einen kleinen Rest an Tinte komplett ausgenutzt. So wird der Druckkopf geschützt und kann nicht austrocknen. Da Epson die Tintenpatrone weltweit ausliefert, müssen weitere Faktoren, wie beispielsweise das Verdunsten der Farbe, berücksichtigt werden. Tintenpatronen in Saudi-Arabien sind beispielsweise stärker von Austrocknung bedroht als solche, die in Alaska zum Einsatz kommen. Dementsprechend wird eine Tintenpatrone in Saudi-Arabien am Ende ihres Lebens weniger Tinte enthalten, als die in Alaska.

Der holländische Consumentenbond hatte vor 14 Tagen bemängelt, dass Patronen von Epson teilweise noch bis zu einem Drittel gefüllt waren, als der Chip schon das Drucken untersagte. Doch schon nach kurzer Zeit musste die Verbraucherorganisation ihre Aussage zurückziehen. Laut Ottmar Korbmacher, Produktmanager bei Epson, garantiert das Unternehmen, eine gewisse Anzahl Seiten mit einer Patrone drucken zu können. Und diese Seitenzahl wird eingehalten. Wie viel Tinte hinterher in der Patrone ist, ist dabei unerheblich. Der Intelligence Chip sorgt dafür, dass unter keinen Umständen der Druckkopf leer läuft.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar auf Seite 8. (jh)

www.epson.de

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