Internet: Nur drei von vier Nutzern sind wirklich drin

06.09.2001
Die Zahl der Internetnutzer in Deutschland steigt. Die meisten wagen sich klassisch über ihren PC ins Netz. Doch auch Handys und Spielekonsolen werden inzwischen zum Surfen genutzt.

Mit 48,7 Prozent hatte im zweiten Quartal 2001 knapp die Hälfte aller Deutschen Zugang zum Internet. Von den 34,2 Millionen Menschen haben allerdings nur 72 Prozent das Internet in den zurückliegenden 30 Tagen tatsächlich genutzt, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von Jupiter MMXI.

Nach wie vor nutzen die meisten deutschen Surfer der Studie zufolge das Internet von zu Hause aus: Im zweiten Quartal waren das rund 19,5 Millionen User. 10,5 Millionen verfügen am Arbeitsplatz über einen Internetzugang. Zwar nahm die Zahl der User im Büro im ersten Quartal leicht zu, die Anzahl derer, die das Internet im Büro aktiv nutzten, nahm hingegen ab. "Erstaunlich ist, dass 40 Prozent derer, die einen Online-Zugang im Büro haben, diesen mit mindestens drei anderen Personen teilen müssen", so die Marktforscher.

Hinsichtlich der Zugangstechnologie unterscheidet sich der deutsche Markt deutlich von den anderen in Europa: Zwar loggen sich 46,6 Prozent noch über ein Standardmodem ein, die beliebteste Alternative bilden mit 40,6 Prozent jedoch bereits Verbindungen via ISDN. Nur ein geringer Anteil von 4,6 Prozent geht per DSL/Kabelmodem online. Im Vergleich mit anderen Märkten sind die Deutschen sehr gut über ihre Internettechnologien informiert, bestätigen die Marktforscher. Dies sei am relativ geringen Anteil der Personen (3,6 Prozent) erkennbar, die nicht wissen, über welche Verbindung sie verfügen.

51 Prozent der Deutschen besitzen ein Handy

In Deutschland besitzen 51 Prozent der Bürger ein Handy. Aber noch immer gehören viele Handybesitzer älteren Zielgruppen an; dabei war bei Kindern und Teenagern in den ersten beiden Quartalen 2001 der höchste Zuwachs zu verzeichnen. Trotz dieses hohen Marktpotenzials ist die Nutzung des Internet via Handy relativ gering. 23,9 Prozent der Befragten geben an, dass sie über ihr Handy online gehen können, aber nur 6,2 Prozent taten es in den letzten 30 Tagen tatsächlich. Wer sich via Handy ins Netz wagt, ist laut der Untersuchung entweder zwischen zwölf und 17 Jahre oder zwischen 25 und 34 Jahre alt.

Auch mittels PDA gehen bisher nur wenige Deutsche ins Netz. Lediglich 1,2 Prozent haben einen Online-Zugang via PDA, 0,4 Prozent wagen sich schon per TV und 4,0 Prozent mit einer Spielekonsole oder anderen Geräten ins Web.

Insgesamt kann in Deutschland der klassische PC sowohl zu Hause wie auch am Arbeitsplatz die höchste Konversionsrate verzeichnen. Fast 90 Prozent aller, die am PC über einen Online-Zugang verfügen, nutzten diesen auch aktiv in den letzten 30 Tagen. Von den wenigen Personen, die in Deutschland einen Online-Anschluss mittels TV-Settop-Box haben, geht immerhin rund jeder Zweite damit ins Netz. Das Schlusslicht bilden die Spielekonsolen. Hier nutzten nur 12,1 Prozent derjenigen, die über einen Online-Zugang verfügen, diesen in den letzten 30 Tagen auch in der Praxis.

www.jupitermmxi.de

ComputerPartner-Meinung:

Überraschend ist die Erkenntnis nicht, dass die meisten Nutzer den PC als Internetmedium bevorzugen. Mit dem Handy ins Netz zu gehen ist nach wie vor kein Vergnügen: Die Technik ist nicht ausgereift, die Darstellung lässt zu wünschen übrig, und die entsprechenden Dienste sind zu teuer. (mf)

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