Intershop vergleicht sich mit US-Klägern und verliert weiter Geld

31.01.2005
Die Jenaer Intershop AG hat sich mit US-Klägern verglichen und wird Rückstellungen von 2,3 Millionen Euro bilden müssen. Die Sammelklage der Anleger hatte angeblich unrichtige Unternehmensinformationen im Jahr 2000 zum Gegenstand gehabt.

Die Jenaer Intershop AG hat sich mit US-Klägern verglichen und wird Rückstellungen von 2,3 Millionen Euro bilden müssen. Die Sammelklage der Anleger hatte angeblich unrichtige Unternehmensinformationen im Jahr 2000 zum Gegenstand gehabt.

Nun sei ein außergerichtlicher Vergleich getroffen worden, zu dem sich Intershop "zur Vermeidung der weiteren aufwendigen Prozessführung bei ungew Ausgang" entschlossen habe. Der Vergleich müsse noch vom zuständigen Gericht genehmigt werden.

Die Konsequenz für den angeschlagenen Softwerker: Er erwartet für das Geschäftsjahr 2004 nunmehr einen voraussichtlichen Jahresverlust von bis zu 8,7 Millionen Euro statt dem veranschlagten Minus von 5,5 Millionen Euro. Intershop wird die Zahlen für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2004 am 10. Februar 2005 bekannt geben.

Zugleich teilte das Softwarehaus mit, es habe seine notorisch dünne Kapitaldecke durch eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von 10,4 Millionen Euro "verbessern können". Das Geld werde den Abschluss der geplanten Sanierungsmaßnahmen sichern. Zudem könnte nun der geplante Ausbau der Vertriebsaktivitäten finanziert werden.

Eigenen Angaben zufolge waren Ende September 2004 lediglich 3,6 Millionen Euro in der Intershop-Kasse. Derzeit beschäftigt der Softwerker noch 220 Mitarbeiter. Seine Umsätze für die ersten drei Quartale 2004 beliefen sich auf insgesamt 13,8 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2003 hatte Intershop 23,2 Millionen Euro umgesetzt; der Nettoverlust betrug 18,6 Millionen Euro. (wl)

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