Kein iPhone 5

iPhone 4S mit Sprachassistenten Siri, neuer iPod Nano und Touch, iOS 5 mit iCloud

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

iPhone 4S statt iPhone 5

An sich war die Bühne perfekt für das iPhone 5 vorbereitet: Die fünfte Generation des iPhone, die mit iOS 5 zur Auslieferung kommt und den von Apple entwickelten Chip A5 im Inneren werkeln hat. Das neue iPhone heißt aber iPhone 4S. "S" steht - wie seinerzeit beim iPhone 3GS - für "Speed", das Gehäuse ist gegenüber dem des iPhone 4 kaum verändert. Am auffälligsten ist noch das Antennendesign, das man aber schon von der CDMA-Version des iPhone 4 kennt.

Der Dualcore-Chip A5 verspricht für das iPhone 4S die bis zu siebenfache Leistung des Vorgängers, dabei hilft ein Dual-Core-Grafikchip. Insbesondere bei Spielen soll sich der Unterschied bemerkbar machen.

Während viele davon enttäuscht sein dürften, dass es mit der "tränenförmigen Form" und der Aluminiumrückseite nichts geworden ist, bringt das iPhone 4S einige technische Neuerungen, die es von seinem Vorgänger unterscheiden: Die Batterielaufzeit will Apple auf bis zu acht Stunden beim Telefonieren über 3G erhöht haben (und 40 Stunden beim Hören von Musik), zwei Antennen wechseln sich nach Bedarf ab und der Funkchip versteht sich auf CDMA und GSMA- es gibt also nur noch eine Variante, das "World Phone". Die Kamera hat nun eine Auflösung von 8 Megapixeln und soll noch stärker mit Kompaktkameras konkurrieren als die des iPhone 4.

Der Backlit-CMOS-Sensor der Kamera soll 73 Prozent mehr Licht erhalten als der des Vorgängers und um ein Drittel schneller arbeiten. Das Objektiv verlässt sich auf fünf Linsen, der Chip soll zwei- bis dreimal schneller Fotos schießen können als es mit anderen Handys der Fall ist. Die Software der Kamera beherrscht laut Apple Gesichtserkennung und automatischen Weißabgleich.

Videos nimmt die Kamera nun in der HD-Qualität 1080p auf, der Hersteller verspricht eine Echtzeit-Bildstabilisierung und Rauschreduktion.

iPhone, Speak to me!

Die titelgebende Neuerung der Veranstaltung ist der Sprach-Assistent Siri, der Befehle des Nutzers versteht und darauf reagiert. So kann das iPhone 4S auf Anfrage etwa die aktuelle Wetterprognose ausgeben. Siri beindruckt mit seiner künstlichen Intelligenz, so antwortet der Assistent auf die Frage nach einem griechischen Restaurant in Palo Alt etwa, er habe fünf gefunden und sie nach Bewertungen geordnet, demonstrierte Apples Scott Forstall. Auf Wunsch liest Siri auch Textnachrichten vor, man kann den "bescheidenen persönlichen Assistenten" (Eigenauskunft Siri) aber auch zum Diktat rufen und E-Mails verfassen lassen. Siri sucht aber auch nach Begriffen in Wikipedia oder auf anderen Seiten. Zu Beginn wird Siri nicht nur britisches und amerikanisches Englisch verstehen, sondern auch deutsch und französisch. Siri läuft - als Beta-Version - nur auf dem iPhone 4S.

Das iPhone 4S wird es ab dem 14. Oktober auch in Deutschland geben. Die Preise in den USA (mit Zweijahresvertrag bei AT&T, Verizon und Sprint): 200, 300 und 400 US-Dollar mit 16 GB, 32 GB und 64 GB Kapazität. Das iPhone 4 wird es weiterhin geben, in schwarz und weiß, mit 8 GB für 100 US-Dollar. Gar kostenlos gibt Apple das iPhone 3GS in den USA allen, die einen Zweijahresvertrag für das Telefon abschließen. (macwelt/cm)

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