"Wir müssen angesichts des steigenden Wettbewerbs- und Kostendrucks unsere Ressourcen bündeln und uns innerhalb des Konzerns in Nürnberg auf die Aufgaben konzentrieren, die im Rahmen der Konzernstrategie für das Unternehmen und die Marke am wichtigsten sind", erläutert der neue Grundig-Geschäftsführer Semsettin Eksert die Schließung der hiesigen Forschungs- und Entwicklungsabteilung. "Für die Entwicklung der Marke ist es wichtig, hier in Nürnberg die Produktphilosophie zu steuern, die Produktbereiche und -felder weiter zu entwickeln sowie neue Produkte zu konzeptionieren und zu implementieren."
Konkret bedeutet das jedoch für 19, teils langjährige, Mitarbeiter der Forschungs- uns Entwicklungsabteilung das Aus. Sie werden freigestellt, da es in den anderen drei Bereichen keine Vakanzen gibt. Anfangs wurde auch über die Möglichkeit diskutiert, den Nürnberger Kollegen den Wechsel nach Istanbul anzubieten. "Aber die Unterschiede zwischen den beiden Ländern sind so groß, dass ein Wechsel für die Kollegen hier Vorort eigentlich keine Alternative darstellt", wie Christian Struck, Head of Marketing Communication, auf Nachfrage erklärt.
Die über 200 Mann starke Entwicklungsabteilung in Istanbul übernimmt nun deren Arbeit. Dabei scheint es wiederum keine Unterschiede zu geben, da offiziell erklärt wird, diese habe bereits bei den meisten neuen LCD-TV eng mit den Nürnberger Entwicklern zusammengearbeitet,. "Unsere Kollegen in Istanbul haben den Grundig Spirit vollkommen verinnerlicht und wissen, was wir von Ihnen erwarten", so Eksert. "Trotzdem fällt es uns natürlich sehr schwer, die in Istanbul getroffene Entscheidung umzusetzen. Die Kollegen in Nürnberg haben über Jahre hinweg exzellente Arbeit geleistet, für die wir Ihnen überaus dankbar sind. Die technologischen Entwicklungen aus Nürnberg, sind die Basis, auf der wir auch künftig die Marke Grundig weiter entwickeln werden. Die Vorgaben für die Kollegen in Istanbul sind dementsprechend hoch. Wir haben exzellente Geräte, und wir werden noch besser werden."
Beim Vertrieb, dem Produktmarketing und der Kommunikation kommt es zu keinerlei Beschneidungen, da dies die drei Bereiche sind, in denen Grundig direkt mit dem Kunden in Kontakt tritt. Sie werden vielmehr in Zukunft die Sachmittel nutzen können, die durch die Schließung der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Nürnberg freigesetzt wurden. (go)