IT-Branche gibt sich optimistisch

05.04.2000

Seit Monaten ist der Fachkräftemangel in der IT-Branche eines der heißesten Themen in den Nachrichten. Doch einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge ist der Höhepunkt der Personalknappheit in der Welt der EDV überschritten. Noch immer bezeichne aber jedes zweite Unternehmen den Mangel an Fachkräften als geschäftshemmend. Händeringend gesucht werden für die Bereiche Beratung und Projektservices vor allem Computerexperten mit Spezialkenntnissen. Relativ problemlos sei es dagegen mittlerweile, Fachkräfte für die Wartung, Ausbildung und Schulung anzuwerben. Kritik an Bundeskanzler Schröders Initiative zum Anwerben von ausländischen Fachkräften übt der baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring. Er sieht diesen Kanzlervorstoß als zu einseitig und unzureichend, weil er auf die Interessen der global handelnden Großunternehmen ausgerichtet sei. Der Mittelstand werde dagegen vernachlässigt. Döring fordert daher ein Zuwanderungsgesetz, das nicht nur auf die IT-Branche, sondern auf alle Wirtschaftszweige zugestrickt wird, in denen es Schwierigkeiten gebe, geeigneten Nachwuchs zu finden.

Insgesamt blickt die Branche weiter optimistisch in die Zukunft. Für dieses Jahr rechnet Ifo für die deutschen IT-Unternehmen mit einem leicht gebremsten Umsatzanstieg um etwas über sieben Prozent auf ungefähr 57,6 Milliarden Mark. 1999 lag die Umsatzsteigerung der Branche noch bei fast neun Prozent auf rund 53,6 Milliarden Mark. Angesichts von Globalisierung, Multimedia und E-Commerce rechnen sich fast zwei Drittel der mittleren und größeren Dienstleister gute Wachstumschancen aus. Im Herbst 1999 waren es dagegen nur 40 Prozent. (kh)

www.ifo.de

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