IT-Einsatz zur Personalplanung mangelhaft

31.01.2002

Deutsche Konzerne nutzen die Potenziale von IT-Systemen für die Personalarbeit nur sehr begrenzt. Kaum ein Unternehmen hat bisher ein umfassend integriertes System realisiert. So lautet das Ergebnis der Studie "Status Quo der HR-IT-Umsetzung in deutschen Konzernen" der Kienbaum Management Consultants GmbH. "Großunternehmen nutzen die gängigen Sys-teme bisher lediglich für Adminis-tration, Zeitwirtschaft und Abrechnung", sagt Jens Bäumer, Leiter der Studie bei Kienbaum.

Strategische Funktionen wie Personalbeschaffung und -planung, E-Learning, Wissensmanagement oder Zielvereinbarungsprozesse werden demnach noch nicht über integrierte Human-Resources (HR)Systeme abgewickelt. "Meist scheitern die Anstrengungen der Personalexperten an der Überzeugung der Vorstände, das Kosten-Nutzen-Verhältnis rechne sich nicht", so Bäumer. Die erforderlichen Investitionsvolumina bewegen sich zwischen 25 und 70 Millionen Mark. Spätestens nach zwei bis drei Jahren muss sich eine Implementierung amortisiert haben.

Wenn überhaupt, dann werden durchweg die Produkte zweier Anbieter für die Personalarbeit genutzt: SAP (HR) und Peoplesoft. Bei den SAP-Anwendungen liegt der Fokus auf den Kernfunktionalitäten Administration und Abrechnung. Die Anwender von Peoplesoft konzentrieren sich auf HRProzesse und E-Business-Fähigkeiten. Realisiert wurden entsprechende Funktionalitäten nur in Einzelfällen und bisher ohne Integration der Abrechnung, so die Studie. Keiner der befragten Konzerne hat ein Outsourcing - etwa der Personalabrechnung - erwogen oder hält es für realistisch. Als Gründe werden die Komplexität der Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen und Unternehmensstrukturen genannt. (mf)

www.kienbaum.de

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