IT-Preise im ComputerPartner-Index

22.10.1998

MÜNCHEN: Für das Jahresendgeschäft rüsten sich die Hersteller der IT-Branche mit einer Menge neu angekündigter Produkte, die die Begehrlichkeiten der Anwender wecken. Langsam bewegen sich damit auch die Preise. Die Preisdaten stammen aus dem CPI-System.

Notebookmarkt wird unübersichtlich

Die Asienkrise treibt immer mehr Hersteller, die bisher nur als OEM-Zulieferer bekannt waren, in den eigenen Markenvertrieb. Diese Entwicklung, die in fast allen Hardware-Produktgruppen erkennbar ist, schlägt besonders bei den Notebooks zu Buche. Vorsicht ist geboten: Aus der Vergangenheit sind etliche Versuche auch großer Häuser bekannt, neue Marktsegmente zu besetzen, die nach kurzer Zeit im Rückzug geendet haben. Eine Kundenbindung ist damit natürlich schwierig zu erreichen. Wenn's um den Einsatz als Statussymbol geht, sind Notebooks der etablierten Marken ohnehin besser geeignet, ihren Zweck zu erfüllen.

Monitore unter Druck

Die Hersteller von Monitoren kommen ganz allmählich unter Druck von seiten der TFT-Display-Anbieter. Gut für den Anwender: Zunehmend kommen Röhren-Bildschirme auf den Markt, die weniger sperrig auf dem Schreibtisch thronen als ihre Vorläufer. Sicher wird eine Bildröhre immer eine gewisse Tiefe brauchen, aber noch sind die Geräte billiger und oft auch besser in der Darstellung als TFTs. Daß es jedoch möglich ist, die Gesamtgröße zu reduzieren, zeigen neue Geräte, zum Beispiel von Nokia und Iijama, bei denen auch die Sichtfläche angenehm flach geriet. Design ist sicher nicht das einzige Verkaufsargument bei Monitoren, aber für den verwöhnten Anwender sicher nicht das schlechteste.

Vergrößertes Angebot

Erschreckend wirkt auf den ersten Blick eine Preissteigerung um fast 30 Prozent bei den Kombinationsgeräten aus Drucker, Fax und Scanner. Zu erklären ist dieser Trend jedoch leicht: Da es nur relativ wenig angebotene Geräte gibt, führt jede neue Markteinführung oder auch die Streichung von Modellen zu einem starken Sprung im Durchschnittspreis. Zwar stammen die meisten Multifunktionsgeräte in Deutschland von HP, zunehmend drängen jedoch auch Kopiererhersteller mit hochwertigen und hochpreisigen Geräten auf den Markt, wie zuletzt Ricohs Aficio-System und Xerox' XD100 und XE80. Ersteres ist absolut im High-end-Bereich angesiedelt, während Xerox den breiten Markt bedienen will.

DVD wird hoffähig

Langsam, aber stetig steigt das Angebot an DVD-Laufwerken. Es sind zwar noch nicht alle Aufzeichnungsverfahren endgültig standardisiert, zumindest als Datenspeicher für wirklich große Datenmengen scheint jedoch ein Marktdurchbruch bevorzustehen. Das Angebot an schreibenden Laufwerken scheint jedoch noch in weiter Ferne zu liegen. Für den Privatanwender interessant scheinen Kombi-Pakete aus DVD-Laufwerk und Mpeg-2-Karte, wie von Inetresource angeboten. Damit können DVD-Videos auch am Computermonitor betrachtet werden. Sofern der PC ausreichend leise ist, kann er so einen zweiten DVD-Video-Player ersetzen. Der Händlerpreis für die Laufwerke ist seit einigen Wochen recht stabil, knapp über 300 Mark.

PCI-Soundkarten

Billige Soundkarten sind schon lange keine Krächz-Automaten mehr. Auch im unteren Preissegment werden durchweg gute Klangeigenschaften erreicht. Für die meisten Anwender reichen daher Karten zu einem Händler-EK von unter hundert Mark sicher aus. Den anspruchsvollen Computerspieler oder auch Musikfreunde sollte man als IT-Händler jedoch fürs Weihnachtsgeschäft ins Auge fassen: Der aktuelle Trend sind PCI-Soundkarten mit höchster Klangqualität und leichter Installation. ISA-Karten werden wohl in absehbarer Zeit vom Markt verschwinden. Aktuell ist an den PCI-Karten auch noch etwas mehr zu verdienen, der Händler-EK liegt im Schnitt noch zirka 50 Mark über vergleichbaren ISA-Modellen.

Grafikkarten schwer lieferbar

Liest man Computerzeitungen, so findet man derzeit viele Überschriften im Stil von "Grafikkarte xy billiger" oder "neuer Grafikchip im Angebot". Leider sind die dazugehörigen Produkte nicht ganz so leicht zu finden. Grafikkarten mit den aktuellen Chips und einer für den Käufer ausreichenden Speichermenge sind schon jetzt oftmals verknappt, was nichts Gutes für das Jahresendgeschäft befürchten läßt. Lediglich bei den Ausführungen in den gehobenen Preislagen ist kein Mangel zu bemerken - ein Schelm, der Böses dabei denkt. Tatsächlich ist der Durchschnittspreis im Angebot um fünf Prozent gesunken, in den nächsten Monaten ist wohl eine weitere Reduzierung zu erwarten. (uw)

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