MÜNCHEN: Erst in den nächsten ComputerPartner-Index werden die aktuellen Cebit-Preise einfließen. Entsprechend zurückhaltend ist die Preisentwicklung dieser Woche - die auf der Messe vorgestellten Neuigkeiten sind ohnehin noch nicht lieferbar.
Neue Kunden für Notebooks
Noch bis vor kurzem war der typische Notebook-Anwender im Lager der professionellen Computernutzer zu suchen. Das kann sich jedoch - zumindest für den Händler in der Großstadt - in absehbarer Zeit ändern. Mit dem Notebook im Internet zu surfen, ist "trendy" - und damit sind zahlungskräftige "Fun-User" die kommende Zielgruppe für die tragbaren Computer. Immer kleiner und auch preiswerter kommen die Geräte dieser Anwendergruppe entgegen, oft in attraktiven Bundles mit der notwendigen Software und fertig installierten Modems. Für durchschnittlich 3.600 Mark sollte das Gerät beim Händler ankommen.
Verdrängung im Scannermarkt
Im Vorfeld der Cebit sind etliche Low-Cost-Scanner aus den Distributions-Angeboten verschwunden, die Preise für die jeweiligen Nachfolgegeräte sind noch nicht festgelegt. Damit wird der Durchschnittspreis der angebotenen Modelle natürlich nach oben getrieben. Fraglich ist jedoch, ob auch tatsächlich jeder Anbieter neue Geräte auf den Markt bringen wird, ist doch die
Gewinnspanne durch einen gnadenlosen Wettbewerb gegen Null getrieben worden. Allemal lukrativer ist es für viele Hersteller, sich auf den Profimarkt zu konzentrieren, der noch nicht so hartumkämpft ist.
Festplatten im Dollar-Trend
Der Euro erholt sich zwar langsam, aber noch beeinflußt der starke Dollarkurs den IT-Markt, insbesondere den Festplattenpreis. Im Einsteigersegment bei 4 bis 4,5 GB Kapazität ist erstmals seit langer Zeit eine - wenn auch geringe - Preissteigerung zu bemerken. Dazu trägt allerdings auch in diesem Produktbereich die Streichung einiger Low-Cost-Modelle bei. In Kürze wird diese Größe von Festplatten wohl auch der Vergangenheit angehören. Den Einkaufspreis reduzieren kann der Händler derzeit mit einer Rücknahmeaktion von Seagate, die über ihre Distributoren bis zu 136 Mark für alte, gebrauchte Festplatten gutschreibt.
3D als Händler-Chance
Vor rund 20 Jahren hat die Hifi-Branche erfolglos versucht, die Quadrophonie einzuführen. Kaum jemand wollte sich jedoch vier Lautsprecher ins Wohnzimmer stellen. Was damals schief ging, könnte heute den PC-Händlern gelingen. Die neuen Soundkarten bieten oftmals die Möglichkeit, mit einem zweiten Satz Lautsprecher die aktuellen Spiele mit einem räumlichen Klangeindruck zu versehen. Die Preisunterschiede bei den spieletauglichen Soundkarten sind nicht allzu aufregend, anders jedoch bei den Boxen. Hier bietet sich dem Händler die Chance zur Margenerhöhung, wenn er statt billiger Brüllwürfel hochwertige Markenware anbietet.
Neue Laserdrucker, neue Leistung
Unter den Produktgruppen mit vielen Neuankündigungen während der Cebit dürften sich die Laserdrucker in den verschiedenen Geschwindigkeitsgruppen finden. Beim Drucktempo bleibt alles beim alten: acht Seiten pro Minute für die Einsteigermodelle, 12 bis 16 Seiten für die Standard-Office-Anwendungen. Allmählich werden diese Geschwindigkeitsangaben aber realistischer. Die Zeit, die zur Verarbeitung der ankommenden Daten benötigt wird, schrumpft - und damit auch der tatsächliche Druckdurchsatz. Daneben wird auch wieder ein Sprung in der Druckqualität angestrebt, viele neue Modelle werden mit 1200 dpi Auflösung angeboten.
Monitore mit Marge
Nach wie vor wecken die 19-Zöller die Begehrlichkeit der PC-Anwender, insbesondere im gehobenen Office-Bereich. Anscheinend verfügen diese Desktop-Boliden über das Zeug zum Statussymbol gegenüber den Kollegen. Der Preis ist zumindest bei den Markengeräten recht stabil, der Händler-Einkaufspreis liegt im Schnitt knapp über 1.000 Mark. Zwar werden auch billigere Bildschirme vom Discounter mittlerweile recht gut bewertet, aber der Qualitätsvorsprung von Herstellern wie Eizo oder Nokia dürfte nach wie vor gegeben sein. Auch eine vertretbare Marge sollte mit diesen Geräten zu erzielen sein.