IT-Preise im ComputerPartner-Index

18.02.1999

MÜNCHEN: Der Komponentenmarkt agiert in diesen Wochen weitaus hektischer als der für komplette PCs. Nach wie vor gilt eine geringe Lagerbestückung mit Karten und Chips als weise, Komplettrechner sollten jedoch lieferfähig gehalten werden. Die Preisinformationen stammen aus dem CPI-System. Mehr zum Geschehen im Komponentenmarkt finden Sie auf den Seiten 58 und 59.

Bewegung im Grafikkartenmarkt

Manch ein Händler denkt wohl wehmütig an die Zeit zurück, als es reichte, eine ET4000-Grafikkarte anzubieten. Heute werden hochwertigste Chips verlangt; im Internet werden Glaubenskriege geführt, welcher Chip der wahre sei. Der Markt verdichtet sich jedoch. 3dfx, Hersteller der Voodoo-Chip, hat mit STB seinen eigenen Kartenproduzenten gekauft, was einige OEMs in die unerquickliche Lage bringen wird, keine Chips mehr zu bekommen. Neues Kartendesign ist teuer und wird einige Hersteller wohl auf der Strecke bleiben lassen.

IBM stark im Festplattenmarkt

IBM hat gute Karten, was den Festplattenverkauf angeht. Zunehmend finden sich auch aus anderen Plattenschmieden Meldungen, die neue Produkte vorstellen, welche aus einer Allianz mit IBM hervorgehen. Speziell für die Ultra-DMA/66-Technologie kommt Western Digital mit solchen Geräten auf den Markt. Einsteigerlaufwerke sind billiger geworden, und die Kapazitäten schrauben sich in immer höhere Bereiche. Von einer Verknappung und damit Verteuerung ist - in Deutschland zumindest - derzeit nichts zu verspüren.

Low-End-Scanner in Bedrängnis

Seit Wochen mehren sich die Stimmen, die das Aus für einige Hersteller von Billigst-Scannern prophezeien. Es ist ohnehin fraglich, ob sich auf Dauer Geräte für hundert Mark produzieren lassen, wenn die Spitzenmodelle der gleichen Produktgruppe im Bereich bis zu 2.000 Mark (und mehr) angesiedelt sind. Für den Händler kann dies unter Umständen bedeuten, in absehbarer Zeit wieder mehr an Scannern verdienen zu können, verschwinden doch damit die Schnäppchen aus dem Discountladen als erste vom Markt. Beratung macht sich gerade hier bezahlt, kann man doch damit auch die höherwertigen Modelle an den Mann bringen.

DVD wird schneller

Zum ersten Mal seit einigen Monaten sind DVD-Laufwerke teurer geworden: Der durchschnittliche Händler-EK ist seit dem Vormonat um knapp vier Prozent gestiegen. Einher mit dem Preisanstieg geht ein Modellwechsel, quer über alle Hersteller. Die jetzige - nunmehr dritte - Generation liest DVDs mit sechsfacher Geschwindigkeit und CDs mit dem Rotationsfaktor 24 bis 32. Offenkundig bahnt sich die gleiche Hatz auf höhere Lesegeschwindigkeiten an, wie bei CD-Rom-Laufwerken in den letzten Jahren. DVD als Medium der Zukunft ist wohl beschlossene Sache, die ersten Hersteller steigen aus der CD-Laufwerksproduktion aus und bauen nur noch DVD.

Preisstabile ISDN-Karten

ISDN-Karten mit passiver Technologie, wie sie für Internetnutzer und Privatanwender interessant sind, behaupten sich auf einem stabilen Preisniveau. Einsteigermodelle kosten den Händler um die 120 Mark, der Durchschnittspreis liegt bei knapp 170 Mark. Die Karten unterscheiden sich mittlerweile nur noch wenig voneinander, auch Gruppe 3-Fax (für analoge Endgeräte) gehört bei den meisten Anbietern zum Standard. Sehr unterschiedlich wird aber das Bundling von Software gehandhabt, noch unterschiedlicher der Support. Die Händlerberatung sollte also nicht auf technischen Highlights aufbauen, sondern auf das, was den Kunden nach dem Kauf erwartet.

Neue Techniken sollen Anwender locken

Etwas skurril muten die Ankündigungen neuer Druckertechnologien in den letzten Wochen an. Da werden von Canon winzige Wachskugeln in Toner für Laserdrucker gepackt, und die Tintentropfen, die Epsons Stylus Photo 750 auf Papier bringt, sind ebenfalls winzig. Den meisten Anwendern wird dies alles egal sein, ihnen kommt es darauf an, daß möglichst schnell möglichst schön gedruckt wird - und das für möglichst wenig Geld. In dieser Hinsicht ist vielleicht allein die Meldung von Hewlett-Packard über die Gründung der Tochterfirma Apollo interessant, die nur eins tun soll: billigere Drucker bauen als HP. Wenn die Qualität denn stimmt - warum nicht?

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