Der CP-Querschläger

ITK-Karriere - nichts für Weicheier!

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Auch der Querschläger steht täglich unter Druck. Ob er ihn noch spürt oder schon wegtrinkt, lesen Sie hier.

Es verleitet kolossal, die Ergebnisse der Umfrage allzu ernst zu nehmen. Es ist doch erstaunlich, dass gut die Hälfte nicht ohne Hilfe mit dem Druck am Arbeitsplatz fertig wird. Genauso bedenklich ist, dass die andere Hälfte glaubt, sie könnte es.

Jetzt wäre es – um dem Ganzen etwas Realismus zu geben – spannend zu erfahren, in welcher Altersgruppe sich die RedBull- und Pillenfraktion befindet und wie alt die druckresistenten Machos und Machinnen im Schnitt sind. Nicht berücksichtigt sind ja auch diejenigen, die sich bereits in psychologischer Behandlung befinden und vielleicht deshalb wieder, unter entsprechender Anleitung, mit Druck umgehen können. Oder die, die aus der ITK bereits ausgestiegen sind, ob aus Altersgründen oder einfach deshalb, weil sie dem Karrierezwang entfliehen wollten, dem zynisch-darwinistischem System, in dem nur die scheinbar Besten überleben.

Was dabei herauskommt zeigt sich an den Mehdorns, Ackermanns, Zumwinkels und Kleinfelds dieser Welt. Einige dieser Stressfaktoren, die den IT-Malocher tagtäglich malträtieren, heißen beispielsweise Moral, Anstand, Rücksicht, Sozialisierung, Selbstwert, Mitverantwortung, Familie, Existenzangst. In einer Branche, die ihr Humankapital aus Titeln und Theorie rekrutiert, deren Personalpolitik sehr oft mit der Preisgestaltung in den übelsten Kistenschieberläden einhergeht, eben den höchstmöglichen Profit in kürzester Zeit herauszuquetschen, ist dieses Umfrageergebnis noch schmeichelhaft.

Die Auswirkungen der "neuen" Arbeitsmethoden werden auch erst in den nächsten Jahren sichtbar, wenn die Wracks um 40 plus X ihre Kennzahlen nicht mehr bringen, die 50 plus X aus dem jugendlich, dynamischen Umfeld herausgemobbt werden und die IT-Rentenanwärter ihre eingezahlten Beiträge aufgrund sozialökonomischen Frühablebens gar nicht erst verprassen können. Lacht noch einer? Wenn ja – weiter trinken!

Mein Fazit: Ich denke, dass die Fraktion, die sich die Zukunft schön säuft, nicht nur in dieser Umfrage viel zu knapp bewertet ist! Und das passt zur derzeitigen Lage!

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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