Japans LCD-Allianz keine Gefahr für Koreas Vormachtstellung

26.08.2004

Wie japanische Medien in der ersten August-Woche 2004 berichteten, wollen Hitachi, Matsushita Electric Industrial (Panasonic) und Toshiba gemeinsam umgerechnet 895 Millionen Dollar in den Bau einer LCD-Panel-Fabrik der sechsten Generation (6G) investieren, die 2006 die Produktion aufnehmen soll.

Samsung, LG Philips, Sharp und Taiwan-Hersteller wie AU Optronics (AUO), Chunghwa Picture Tubes (CPT) und Chi-Mei (CMO) planen derweil schon in 7G- oder gar 8G-Kategorien. Mit jedem Generationswechsel lassen sich größere Glassubstrat- oder Mutterglasflächen produzieren, die eine höhere Panel-Ausbeute erlauben. 7G zum Beispiel bedeutet Glas-Substratflächen von 1.870 x 2.200 Millimetern. Bei 5G sind maximal 1.100 x 1.300 Millimeter drin.

Samsung ist erst vor wenigen Wochen ein LCD-Joint-Venture mit dem japanischen Hersteller Sony eingegangen und will schon 2005 mit einem 7G-Werk ins Rennen gehen, 2006 sogar mit einer 8G-Fabrik.

Der koreanische Riese sieht daher keine Gefahr durch die neue japanische Allianz. Ein SamsungSprecher sagte wörtlich: "Der Zusammenschluss ist der verzweifelte Versuch der japanischen Unternehmen, in diesem Markt zu überleben. Er stellt für uns in absehbarer Zukunft keine Bedrohung dar, zumal die Investitionssumme recht gering ist."

Die geplante Investitionssumme der Japaner stelle nur etwa ein Drittel der durchschnittlichen Kosten für den Bau einer 7G- oder 8G-Anlage dar, die sich auf rund drei Billionen Won oder 2,59 Milliarden Dollar belaufen.

Samsung und LG Philips brachten es im ersten Halbjahr 2004 bei größeren Panels (ab 10,2 Zoll Bilddiagonale) auf einen Marktanteil von jeweils über 20 Prozent, Taiwans drei größte Hersteller AUO, CPT und CMO kamen laut Displaysearch zusammen auf einen Anteil von 27,9 Prozent, Sharp als einziger japanischer Panel-Produzent unter den Top Fünf konnte nur 5,3 Prozent in die Waagschale werfen.

Klaus Hauptfleisch

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