Keine festen Schreibtische, Meetingräume oder ermüdendende Weißanstriche: Das Büro der Zukunft hat fast nichts mehr mit dem traditionellen Arbeitsalltag gemein. Konzerne wie IBM, Google, Siemens oder die Deutsche Telekom haben bereits umgedacht: Um Eintönigkeit zu vermeiden und Mitarbeiter zu kreativen Höchstleistungen zu motivieren, sind diese immer häufiger dazu angehalten, sich innerhalb des Firmengebäudes jeden Tag einen neuen Arbeitsplatz zu suchen.
Zukunftorientierte Neuorganisationen gehen in vielen Firmen auch einher mit dem Abbau von Überkapazitäten, wodurch Leerstände vermieden und letztlich Kosten gesenkt werden. Dabei geht es nicht primär darum, billiger zu sein. Im Fokus des sogenannten "Desk-Sharings" steht vielmehr der vernetzte Austausch von Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen. Büros Sollten auf Nutzerbedürfnisse abgestimmt sein.
Einige bleiben dennoch allein
Trotz innovativer Umweltzungen gehen Trendforscher davon aus, dass es auch künftig weiter leitende Angestellte, Controller und Chefs geben wird, die hinter verschlossenen Türen allein sitzen bleiben. Denn schließlich finden darin Personalgespräche und strategische Beratungen statt. Davon abgesehen, geht der Trend in die Richtung des Büros als flexibel austauschbarer Baukasten-Arbeitsplatz.
Die vielschichtigen Anforderungen an die Nutzbarkeit moderner Büros schlagen sich auch in der Architektur nieder. Arbeitsstätten der Zukunft werden immer öfter in Mischformen aus Einzel- und Großraum-, Zellen- oder Gruppenbüros gebaut. Niemand hat ein festes Zimmer oder einen Schreibtisch mehr. Mitarbeiter werden Teil wechselnder Raumbelegungen. Das heißt im Umkehrschluss jedoch nicht, dass keine ruhigen Telefonbereiche mehr existieren.
Gelebte Praxis ist das Modell auch im Offenburger Büro der Partner AG. Nach der Arbeit packen die Mitarbeiter alle persönlichen Gegenstände in einen kleinen Koffer und gehen am nächsten Tag auf die Suche nach einem neuen Schreibtisch. Experten rechnen aber damit, dass dies erst der Anfang ist. Künftig sollen persönliche Dekorierungen in Desk-Sharing-Arealen wegfallen. Die ehemals eigene Topfpflanze wird dann von allen umsorgt. (pte/tö)