Jeder neunte Arbeitnehmer wird gemobbt

04.07.2002

Dass Mobbing ein erst zu neh-mendes Problem in unserer Gesell-schaft ist, zeigt eine aktuelle Studie des Bundesarbeitsministeriums. Danach werden zurzeit 800.000 Arbeitnehmer in Deutschland an ihrem Arbeitsplatz gemobbt. Das sind 2,7 Prozent der Beschäftigten. Der Studie zufolge sind Frauen (75 Prozent häufiger als Männer), junge Beschäftigte und ältere Mitarbeiter (ab 55 Jahren) die bevorzugten Zielscheiben der Mobbing-Attacken. Besonders pikant: Mobbing kommt vor allem in den Berufen vor, in denen man es am wenigsten vermutet - unter Sozialarbeitern, Erzieherinnen und Altenpflegern.

An zweiter Stelle der Schikanen-Statistik rangieren Verkäuferinnen und Bankangestellte.

Im Laufe seines Berufslebens wird demnach jeder neunte Arbeitnehmer Opfer solcher Schikanen. In mehr als der Hälfte der Fälle ist eine Führungskraft daran beteiligt oder gar Urheber des Mobbings. "Die wenigsten hatten das Gefühl, dass man sie wegen ihrer schlechten Leistungen loswerden wollte - eher im Gegenteil", erläuterte Projektleiterin Bärbel Meschkulat. Für die Opfer hat Mobbing oft weit reichende Konsequenzen: für mehr als die Hälfte der Betroffenen (52 Prozent) kam es zu Kündigungen oder Auflösungsverträgen. 43,9 Prozent der Betroffenen erkrankten und fast sieben Prozent blieben erwerbsunfähig oder mussten sogar Frührente beantragen. (go)

www.bma.de

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