Verträge gekündigt

Kahlschlag bei Canon-Distributoren

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Europäische Entscheidung

Die Entscheidung über die Vertragskündigungen soll im europäischen Canon-Headquarter in England gefallen sein.
Die Entscheidung über die Vertragskündigungen soll im europäischen Canon-Headquarter in England gefallen sein.

Nun wird heftig spekuliert, wer nicht mehr in den Genuss der bevorzugten Canon-Distribution kommen wird. So bestätigt Systeam-Geschäftsführer Volker Mitlacher, dass es auch bei seinem Unternehmen Vertragsänderungen geben wird. Dies betrifft bei Systeam vor allem die Consumer-Produkte. Das Geschäft mit Large-Format-Druckern sei davon unberührt, sagt Mitlacher. Allerdings rechnet der Systeam-Chef nicht mit einer wesentlichen Änderung seines Portfolios: "Ich gehe davon aus, dass wir die Produkte weiterhin beziehen können", erklärt er. Es sei aber wahrscheinlich, dass sich bei den Bonifizierungsmodellen etwas ändert.

Auch Api-Produktmanager Jörg Kässmann bestätigt, dass der Canon-Vertrag gekündigt wurde. "Es laufen aber noch Verhandlungen für Teilbereiche", betont der Manager. "Für unsere Kunden wird sich aber nichts ändern", verspricht Kässmann.

Neben Systeam und Api sollen laut Branchenkennern unter anderem auch die Verträge mit Delo und Wortmann gekündigt worden sein. BHS Binkert wird nach Aussage von Geschäftsführer Michael Binkert auch im zweiten Halbjahr 2011 mit dabei sein. "Was danach sein wird, kann ich jetzt noch nicht sagen", meint Binkert. Bei Canon soll die Initiative zur Reduzierung der Grossisten auf die europäischer Entscheidungsebene zurückgehen. "Das wurde alles von Europa gesteuert, zum Teil gegen Widerstände im deutschen Canon-Lager", berichtet ein Insider. So sei zu befürchten, dass mit der neuen Distributionsstruktur es nicht mehr gewährleistet ist, alle Kanäle zu erreichen. "Der deutsche Markt funktioniert anders als vielleicht in Frankreich, England oder Italien", so die Einschätzung. Mittelfristig werde sich das negativ auf die Canon-Marktanteil hierzulande auswirken. (awe)

Zur Startseite