Kartell aus Chip-Größen?

11.03.2004

Dem Münchener Chipanbieter Infineon sowie den Chipherstellern Micron, Hynix und Samsung droht wegen möglicher illegaler Preisabsprachen eine Klage in den USA. Zugleich will die EU ermitteln.

Der Vorwurf der US-Ankläger: Die Unternehmen, die den 16 Milliarden Dollar schweren DRAM-Markt dominieren, hätten ein Kartell gebildet, das sich bei Preisen und Produktionsmengen abgesprochen habe. Ein Beweis: der deutliche Preisanstieg der DRAMs im Frühsommer 2002. Jetzt, da die Ermittlungen offensichtlich abgeschlossen sind, könnte gegen die DRAM-Produzenten Anklage vor einem Gericht in San Francisco erhoben werden. Infineon bestätigte knapp, es habe den US-Ermittlern Informationen übergeben. Laut dem "Wallstreet Journal" überlegen die Angeschuldigten, ob sie sich vergleichen sollen oder nicht. Im Fall eines Prozesses müssten die Beklagten mit Millionenstrafen, Auflagen und Schadensersatzklagen rechnen.

Wolfgang Leierseder

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