Kartellamt ermittelt gegen Telekom

24.03.2006

Das Kartellamt hat laut Presseberichten ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom eingeleitet. Es bestehe der Verdacht, dass die massiven Rabatte, die der Ex-Monopolist großen Wiederverkäufern gewährt, den Infrastrukturwettbewerb beeinträchtige, so ein Vertreter des Kartellamts gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Anlass des Verfahrens ist der "Net-Rental"-Vertrag, der Wiederverkäufern von T-DSL-Anschlüssen nach Angaben des Branchenverbandes Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) Rabatte von bis zu 58 Prozent gewährt. In den Genuss des Abschlags kommen allerdings nur sehr große Partner wie 1&1 oder AOL, die viele hunderttausend T-DSL-Resale-Kunden haben.

Vor allem Wettbewerber mit eigener DSL-Infrastruktur wie Arcor oder Hansenet ("Alice") könnten durch die Rabatte massiv benachteiligt werden, da sie wegen der Investitionskosten mit den nun möglichen Dumpingpreisen nicht mithalten könnten.

Aufgrund der Klagen des Branchenverbands Breko und von Versatel prüft auch die Bundesnetzagentur, inwieweit die Telekom-Rabatte gegen Regulierungsbestimmungen verstoßen.

Dr. Thomas Hafen

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