Zweites Transparenzzentrum

Kaspersky Lab kämpft weiter um mehr Vertrauen



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.
Im Juni will der russische Sicherheitsanbieter ein weiteres Transparenzzentrum eröffnen, diesmal in Madrid. Dort kann der Quellcode seiner Produkte eingesehen werden.

Die wiederholten Angriffe der US-Regierung haben dazu geführt, dass Kaspersky Lab vor zwei Jahren eine "Globale Transparenzinitiative" ins Leben gerufen hat. Im Rahmen dieser Initiative will der russische Sicherheitsspezialist bald ein zweites sogenanntes Transparenzzentrum in Europa eröffnen. Das erste befindet sich seit vergangenem Jahr in Zürich. Nun soll im Juni dieses Jahr ein weiteres in Madrid dazukommen.

2018 hat Kaspersky Lab bereits fast 1.000 Server in die Schweiz umgezogen, um so für mehr Vertrauen bei europäischen Kunden zu sorgen.
2018 hat Kaspersky Lab bereits fast 1.000 Server in die Schweiz umgezogen, um so für mehr Vertrauen bei europäischen Kunden zu sorgen.
Foto: Sehenswerk - shutterstock.com

2018 hatte das Unternehmen bereits 800 Server nach Zürich umgezogen. Mit dem Maßnahmenpaket will Kaspersky Lab "die Widerstandsfähigkeit seiner IT-Infrastruktur gegenüber allen - auch theoretischen - Vertrauensrisiken verbessern und seine Transparenz für aktuelle und zukünftige Kunden sowie für die Öffentlichkeit erhöhen".

Einblick in Quellcode

In den Transparenzzentren können europäische Unternehmenspartner, Regierungsvertreter und Regulierungsbehörden Einblick in den Quellcode der Produkte von Kaspersky Lab nehmen. Darüber hinaus dienen die Niederlassungen auch als Briefing Center, in denen Gäste mehr über das Portfolio des Anbieters, über die von ihm entwickelten Technologien und die verwendeten Datenverarbeitungsmethoden erfahren können.

"Wir sehen, dass Unternehmen sich am meisten um sensible Fragen rund um Daten-Managementprozesse sorgen, also wie Daten gespeichert und verarbeitet werden", erläutert Anton Shingarev, Vice-President for Public Affairs bei Kaspersky Lab. Man habe außerdem verstanden, dass "in der gegenwärtigen geopolitischen Situation, in der verschiedene Länder sehr unterschiedliche Gesetze in Bezug auf Datenverarbeitung erlassen, einige unserer Partner und Kunden so viele Informationen wie möglich benötigen".

Shingarev: "Nur so können sie bei der Auswahl von Cyber-Sicherheitsprodukten und -dienstleistungen die bestmögliche Auswahl treffen."

"Wir sehen, dass Unternehmen sich am meisten um sensible Fragen rund um Daten-Managementprozesse sorgen, also wie Daten gespeichert und verarbeitet werden." Anton Shingarev, Vice-President for Public Affairs bei Kaspersky Lab
"Wir sehen, dass Unternehmen sich am meisten um sensible Fragen rund um Daten-Managementprozesse sorgen, also wie Daten gespeichert und verarbeitet werden." Anton Shingarev, Vice-President for Public Affairs bei Kaspersky Lab
Foto: Kaspersky Lab

Darüber hinaus hat Kaspersky Lab eine Analyse der Verpflichtungen erstellen lassen, die das Unternehmen gemäß der russischen Gesetzgebung zu erfüllen hat. Sie wurde von Kaj Hober, Professor für internationales Investitions- und Handelsrecht an der Universität Uppsala in Schweden, durchgeführt. Nach Angaben von Kaspersky Lab ergab die Analyse, dass das Unternehmen mehreren russischen Gesetzen im Zusammenhang mit der Verarbeitung und Speicherung von Daten nicht verpflichtet ist.

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