Kaufkriterien bei Brennern

25.01.2001
Im letzten Jahr wurden in Deutschland rund 4,7 Millionen CD-Brenner verkauft. Auf welche Kriterien Endkunden bei der Kaufentscheidung Wert legen, hat ComputerPartner einmal genauer untersucht.

Vor wenigen Jahren waren CD-Brenner für viele Anwender fast unerschwinglich. Rund 500 bis 1.000 Mark musste man für ein solches Gerät auf die Ladentheke blättern. Großer Marktdruck hat die Preise aber gewaltig stürzen lassen. Zur Zeit kosten Midrange-CD-Brenner rund 250 Mark. In der letzten Woche war das billigste Angebot ein CD-Brenner für 199 Mark Endkundenpreis. Damit sind Brenner nur knapp 100 bis 150 Mark teurer als CD-ROM-Laufwerke. Bei einem solch geringen Preis fällt den meisten Käufern die Entscheidung nicht schwer.

Doch wie orientieren sich Käufer eines CD-Brenners? Erstkäufer entscheiden in erster Linie nach dem Preis. Sie wollen zunächst einmal mit dem Gerät spielen. Zu Hause stellen sie dann meist schnell fest, dass sie für ein wenig mehr Geld ein wesentlich besseres Gerät bekommen hätten. Hier ist der Fachhandel gefragt. Denn mit der richtigen Beratung wäre das nicht passiert.

Kunden, die schon einen Brenner besitzen und sich einen neuen zulegen wollen, orientieren sich vielfach an Testberichten. Dabei stehen zwei Kriterien im Vordergrund: Die maximale Brenngeschwindigkeit und die Fähigkeit des Laufwerks, auch kopiergeschützte CDs brennen zu können.

Diese Kunden brauchen kaum Beratung, sie wissen genau welches Gerät sie kaufen wollen.

Qualität ist gefragt

Interessant für den Fachhändler sind die Erstkäufer. Sie sind noch unsicher und wissen nicht genau, was sie mit einem Brenner anfangen sollen. Dass Sie Audio-CDs kopieren oder sich aus mehreren CDs eine eigene zusammenstellen wollen, steht außer Frage. Aber über dieses Vorhaben werden sie nicht unbedingt sprechen wollen. Meist murmeln sie nur etwas von Datensicherung. Empfehlen Sie jetzt Ihrem Kunden den einfachsten und preiswertesten Brenner, kauft der zwar, aber dann sehen Sie ihn nie wieder.

Sie sollten Ihren Kunden aufklären, dass er sich für persönliche Zwecke aus seinen eigenen Audio-CDs seine gewünschte "Super-CD" selbst herstellen darf. Das ist rechtlich erlaubt. Sicherheitskopien von eigenen CDs sind ebenfalls zulässig. Aber gerade für diese Vorhaben sind die preiswerten CD-Brenner oft nicht gerüstet.

Je moderner ein CD-Brenner ist, umso schneller kann er Daten auf die Silberscheibe schreiben. Um diese hohen Geschwindigkeiten aber auch nutzen zu können, sollte der Kunde über einen sehr schnellen Rechner verfügen. Ältere Rechner mit nur "ATA33-Schnittstelle" können in den meisten Fällen die Daten nicht in der benötigten Geschwindigkeit liefern. Außerdem kommt es auf die Qualität des CD-Rohlings an. Mit Billigprodukten wird Ihr Kunde bei hohen Brenngeschwindigkeiten selbst mit extrem schnellen Rechnern nur Ausschuss produzieren.

Nie wieder Ausschuss

Reißt beim Brennen eines Rohlings der Datenstrom ab, so ist die CDR nur noch Schrott. In diesem Fall meldet der Rechner einen sogenannten "Buffer underrun". In der Vergangenheit behalfen sich CD-Brenner-Hersteller mit einem möglichst großen Cache im Laufwerk. Dieser konnte kurzfristige Unterbrechungen im Datenstrom leicht abfangen. Doch mit immer höheren Brenngeschwindigkeiten tritt dieses Problem zunehmend wieder auf.

Sanyo und Ricoh setzen auf die sogenannte Burn-proof-Technologie. Der Schreiblaser markiert jetzt die Stelle auf der CDR, an der der Datenstrom abgerissen ist. So lässt sie sich später leicht wiederfinden und der Brennvorgang ist in einem zweiten Durchlauf zu Ende zu bringen.

Philips setzt dagegen auf die sogenannte Thermal-Balance-Writing-Methode. Vor dem eigentlichen Brennvorgang macht der Brenner einen eigenständigen Test mit der CDR. Dabei werden die optimalen Brenndaten für das jeweilige Medium festgelegt und weiterhin auch die maximale Geschwindigkeit bestimmt, mit der das Medium sich fehlerfrei beschreiben lässt. Danach erst startet der eigentliche Brennvorgang. (jh)

GLOSSAR

TAO

steht für Tracks-at-Once. Hierbei werden zunächst die einzelnen Tracks geschrieben, dann das Leadin und zum Schluss das Leadout. Der Laser wird dabei zwischen den einzelnen Tracks abgeschaltet und jeweils neu positioniert. Zwischen den einzelnen Tracks fügt der Brenner normalerweise eine kleine Pause von zwei Sekunden ein, die zu Störgeräuschen beim Abspielen von Audiotracks führen können. Einige Brenner gestatten, diese Pause bis auf Null zu verringern.

DAO

steht für Disc-at-Once. Hierbei wird die CD in einem Stück geschrieben ohne den Laser abzuschalten. Das Schreiben von CD-Text ist nur im DAO-Modus möglich. Eine in diesem Modus beschriebene CD kann nicht wieder geöffnet werden, um weitere Daten anzufügen. Überbrennen (das bedeutet mehr Daten unterzubringen, als es die CD-Kapazität normalerweise erlaubt) ist nur im DAO-Modus möglich.

SAO

steht für Session-at-Once. Die Session wird an einem Stück geschrieben, zusätzlich wird aber noch ein B0-Pointer gesetzt. Der erlaubt, dass anschließend noch weitere Sessions hinzugefügt werden können.

Zur Startseite