KHK-Händler lassen den Knüppel im Sack

14.06.1996
MÜNCHEN: Wie beurteilen die KHK-Handelspartner ihren Softwarehersteller? Wie erfüllen die KHK-Softwarelösungen die Anforderungen, die die Händler stellen? Das Marktforschungsunternehmen TechConsult in Kassel befragte exklusiv für ComputerPartner 137 KHK-Vertriebspartner nach ihrer Einschätzung.Angesichts der Ausrichtung der KHK-Software speziell für den gewerblichen Anwender stellen die Händler sehr hohe Anforderungen an die Produkte, die in der Realität kaum zu erfüllen sind. Somit erscheint das KHK-Portfolio zunächst eher negativ, bedarf allerdings der Gewährung "mildernder Umstände", die insgesamt die Zufriedenheit der KHK-Händler mit dem Produkt zur Folge haben.

MÜNCHEN: Wie beurteilen die KHK-Handelspartner ihren Softwarehersteller? Wie erfüllen die KHK-Softwarelösungen die Anforderungen, die die Händler stellen? Das Marktforschungsunternehmen TechConsult in Kassel befragte exklusiv für ComputerPartner 137 KHK-Vertriebspartner nach ihrer Einschätzung.Angesichts der Ausrichtung der KHK-Software speziell für den gewerblichen Anwender stellen die Händler sehr hohe Anforderungen an die Produkte, die in der Realität kaum zu erfüllen sind. Somit erscheint das KHK-Portfolio zunächst eher negativ, bedarf allerdings der Gewährung "mildernder Umstände", die insgesamt die Zufriedenheit der KHK-Händler mit dem Produkt zur Folge haben.

Pluspunkte kassieren die KHK-Programme für die exakte Erfüllung der Kriterien Zuverlässigkeit und Installationsfreundlichkeit, die zwar im Wunschkatalog der Händlerschaft das Schlußlicht bilden, dennoch vor dem Hintergrund der hohen Erwartungen als wichtige Anforderung eingestuft werden. Zudem zeigen sich die Befragten mit dem einfachen Lizenzierungsverfahren und dem Bedienkomfort der KHK-Software weitgehend zufrieden. Weiter auseinander klaffen Anforderung und Erfüllung bei den Kriterien modularer Aufbau und Preis-Leistungsverhältnis..

Größtes Manko aus Sicht der Händler ist die mangelhafte Kommunikation zu anderen Anwendungen, die gerade von professionellen Anwendern aus Gründen der Effizienz zunehmend gefordert wird. Darüber hinaus bemängeln die KHK-Vertriebspartner die unbefriedigende Geschwindigkeit der Software. Kritik auch an den Handbüchern, die größtenteils als verwirrend und unübersichtlich bezeichnet wurden.

Dauerbrenner Hotline-Support

Eigentlich erstaunlich ist die offensichtliche Sorglosigkeit des Frankfurter Softwareherstellers seinen Händlern gegenüber, vor allem vor dem Hintergrund, einen Beitrag zur Optimierung professioneller Geschäftsvorgänge leisten zu wollen. Anscheinend hält der Hersteller eine umfassende Betreuung durch qualifizierte Ansprechpartner und eine angemessene Verkaufsunterstützung der Händlerschaft für unnötig. Jedenfalls weisen die meisten Händler darauf hin, daß sich die Software nicht wie warme Semmeln verkaufen läßt, und fordern hier einen größeren Einsatz des Herstellers. Eine sehr schlechte Figur macht KHK bei dem Punkt, der den Händlern am wichtigsten ist: bei der Hotline.

Wunsch nach mehr Marketingunterstützung

Darüber hinaus läßt die Verfügbarkeit von günstigen Updates einiges zu wünschen übrig, was letztendlich angesichts der aufstrebenden Konkurrenz anderer Anbieter künftig für lange Gesichter bei KHK sorgen könnte. In Sachen Vermarktungsstrategie äußern sich die Befragten insbesondere mit den unzureichenden Werbemaßnahmen unzufrieden. Nach Meinung der Händler muß KHK derzeit um die Technologieführerschaft ringen, die seit der wachsenden Marktpräsenz weiterer Hersteller keineswegs für KHK zur Selbstverständlichkeit werden darf. Schließlich konstatieren die Befragten die mangelnde Rabattgewährung des Herstellers, was KHK-Vertriebsleiter Manfred Rudorf mit dem besonderen Lizenzierungsmodell begründet (vgl. Kasten).

Lediglich zwei Kriterien vermochte der Softwarehersteller zu erfüllen. Zum ersten entspricht der Erfüllungsgrad der Einhaltung der Liefertermine exakt der Händler-Anforderung, zum anderen kann KHK sogar die Erwartung der Befragten in puncto kurzfristiger Lieferfähigkeit übertreffen. Der Grund für dieses auffallend positive und von den anderen Softwareherstellern völlig abweichende Bild dürfte ebenfalls in der besonderen Lizenzierungspolitik ("FreeLicence") von KHK liegen.

Mit einem blauen Auge davon gekommen

Unterm Strich kann der Frankfurter Softwarehersteller mit der Beurteilung durch seine Vertriebspartner zwar nicht zufrieden sein, aber er hat auch nicht die Prügel bezogen, die manche aufgrund der heftigen Querelen und Streitigkeiten in den letzten Jahren vielleicht erwartet haben.

(Mit KHK haben wir die Imagebefragung zu den vier Softwareherstellern abgeschlossen. Einen Vergleich finden Sie in Form einer Portfolio-Analyse auf Seite 12.)

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