Kingston: Kanalkonflikt in der Schweiz

13.12.2000
In der Schweiz hat Speichermodul-Anbieter Kingston für ärger bei dem angestammten Distributor Alltron gesorgt. Der Grund: Kingston hat nach dem Konkurs von C-Connect mit Actebis und Tech Data zwei neue Distributoren eingesetzt. Die Veba-Tochter Alltron fühlt sich hintergangen, wie die Schweizer "Computerworld" berichtet. Die ComputerPartner-Schwesterzeitung schreibt: "Rund zehn Jahre lang teilten sich die zwei Distributoren Alltron und C-Connect den Schweizer Markt brüderlich auf, um die Speicher-Module von Kingston Technology abzusetzen. Da die Urdorfer C-Connect im Soge ihrer britischen Mutter Datrontech dem Pleitegeier anheimfiel, mussten die Kingston-Karten nun neu gemischt werden. Geplant war zunächst, dass Actebis in die Rolle von C-Connect schlüpft. Damit wäre der "Dualismus" erhalten geblieben. Kingston griff aber in die überraschungskiste und zauberte mit Tech Data, vormals C2000, urplötzlich einen dritten Verteiler herbei. Und was für einen: Tech Data Schweiz gehört zum gleichnamigen amerikanischen Konzern, der in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres global immerhin 15,1 Milliarden Dollar umgesetzt hat. Für Kingston zweifelsohne ein brillianter Schachzug. Nicht aber für Alltron, die sich regelrecht hintergangen fühlt. Die in Mägenwil beheimatete Distributorin hat zusammen mit C-Connect den Schweizer Markt immerhin zehn Jahre lang für Kingston beackert und bearbeitet. Nun muss sie die Früchte mit zwei Neueinsteigern teilen. Alltron-Chef Martin Schlatter macht aus seiner Enttäuschung denn auch kein Hehl und hofft, dass das Gerangel um Kunden künftig nicht über den Preis ausgetragen wird. Denn die Spannen im Channel-Business seien ohnehin schon niedrig genug. Skeptisch gibt sich auch der General Manager von Actebis, Max Tschabuschnig. Er hofft aber auf den zu erwartenden Windows-2000-Boom im kommenden Jahr, der den Bedarf nach Memory-Upgradings kräftig in die Höhe katapultieren könnte. Als lachender Dritter im Bunde darf sich Andreas Dürst, Managing Director von Tech Data Schweiz, fühlen. Für ihn macht die Zusammenarbeit mit Kingston vor allem darum Sinn, weil sie ohnehin praktisch in allen Ländern stattfinde. Und auch Kingston-Geschäftsführer Thomas Marschner übt sich in Beschwichtigung: Mit neuen Produkten wie etwa den preisgünstigen Value RAMs und Flash-Memories dringe man in neue Märkte vor und bereite den drei Distributoren damit den Weg zu lukrativen zusätzlichen Einnahmequellen." (kapi) (wl)

In der Schweiz hat Speichermodul-Anbieter Kingston für ärger bei dem angestammten Distributor Alltron gesorgt. Der Grund: Kingston hat nach dem Konkurs von C-Connect mit Actebis und Tech Data zwei neue Distributoren eingesetzt. Die Veba-Tochter Alltron fühlt sich hintergangen, wie die Schweizer "Computerworld" berichtet. Die ComputerPartner-Schwesterzeitung schreibt: "Rund zehn Jahre lang teilten sich die zwei Distributoren Alltron und C-Connect den Schweizer Markt brüderlich auf, um die Speicher-Module von Kingston Technology abzusetzen. Da die Urdorfer C-Connect im Soge ihrer britischen Mutter Datrontech dem Pleitegeier anheimfiel, mussten die Kingston-Karten nun neu gemischt werden. Geplant war zunächst, dass Actebis in die Rolle von C-Connect schlüpft. Damit wäre der "Dualismus" erhalten geblieben. Kingston griff aber in die überraschungskiste und zauberte mit Tech Data, vormals C2000, urplötzlich einen dritten Verteiler herbei. Und was für einen: Tech Data Schweiz gehört zum gleichnamigen amerikanischen Konzern, der in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres global immerhin 15,1 Milliarden Dollar umgesetzt hat. Für Kingston zweifelsohne ein brillianter Schachzug. Nicht aber für Alltron, die sich regelrecht hintergangen fühlt. Die in Mägenwil beheimatete Distributorin hat zusammen mit C-Connect den Schweizer Markt immerhin zehn Jahre lang für Kingston beackert und bearbeitet. Nun muss sie die Früchte mit zwei Neueinsteigern teilen. Alltron-Chef Martin Schlatter macht aus seiner Enttäuschung denn auch kein Hehl und hofft, dass das Gerangel um Kunden künftig nicht über den Preis ausgetragen wird. Denn die Spannen im Channel-Business seien ohnehin schon niedrig genug. Skeptisch gibt sich auch der General Manager von Actebis, Max Tschabuschnig. Er hofft aber auf den zu erwartenden Windows-2000-Boom im kommenden Jahr, der den Bedarf nach Memory-Upgradings kräftig in die Höhe katapultieren könnte. Als lachender Dritter im Bunde darf sich Andreas Dürst, Managing Director von Tech Data Schweiz, fühlen. Für ihn macht die Zusammenarbeit mit Kingston vor allem darum Sinn, weil sie ohnehin praktisch in allen Ländern stattfinde. Und auch Kingston-Geschäftsführer Thomas Marschner übt sich in Beschwichtigung: Mit neuen Produkten wie etwa den preisgünstigen Value RAMs und Flash-Memories dringe man in neue Märkte vor und bereite den drei Distributoren damit den Weg zu lukrativen zusätzlichen Einnahmequellen." (kapi) (wl)

Zur Startseite