Knalleraktion von FSC und PC-Spezialist: "Sowas hat die Welt noch nicht gesehen"

11.09.2003
Die schlagkräftigen Verkaufsaktionen an der Endkundenfront sind eigentlich in festen Händen: Für Aldi, Lidl oder Media-Saturn gehören sie mittlerweile zum Alltagsgeschäft. Mit Hilfe der Consumer-Abteilung von FSC will PC-Spezialist/Microtrend ab Ende September in die erste Liga der Discount-Profis aufsteigen - zumindest für kurze Zeit.

Die Food-Discounter und die Media-Saturn-Gruppe machen es seit Jahren vor. Das ideale Fallbeispiel sieht so aus: die Marketingmaschine anwerfen, mit knalligen Flyern auf den Putz hauen, Preis und Produkt damit fest im kollektiven Bewusstsein der deutschen Verbraucher verankern. Der Endkunde ist dann so angetörnt, dass er gar nicht anders kann, als bereits im Morgengrauen gierig vor dem Aldi oder Media-Markt zu lauern, um sich bei Ladenöffnung auf das Produkt seiner Begierde zu werfen und zur Kasse zu schleppen. Die Erfahrung hat gezeigt: So - und nicht anders - funktioniert’s.

Diese Art der Consumer-Stimulierung traut sich jetzt auch PC-Spezialist mit seinen angeschlossenen Microtrend-Partnern zu. Rü- ckendeckung gibt dabei A-Brand-Hersteller FSC. Und - wie bei den Erstligisten des Einzelhandels gelernt: Zuerst kommt die Werbung: "Wir werden eine Aktion starten, sowas hat die Welt noch nicht gesehen", erklärt denn auch selbstbewusst Frank Roebers, CEO der PC-Spezialist Franchise AG in Bielefeld. "Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine solche Aktion, die punktgenau den Kun-denwunsch trifft", legt Sascha Hancke, Leiter der FSC-ConsumerAbteilung, nach.

Bei den Fakten zu der "Knalleraktion" (Hancke) geben sich beide Parteien zugeknöpft. Klar: Fliegt der Deal vor dem Start auf, hat die Konkurrenz aus dem Discount-Lager die Möglichkeit, schnell vorzulegen oder nachzuziehen. Damit wäre der Knaller nur noch ein harmloser Schreckschuss.

Durch hartnäckiges Nachfragen der ComputerPartner-Redaktion war den beiden Geheimnisträgern immerhin so viel zu entlocken: Im Mittelpunkt der Aktion werden zwei FSC-Notebooks stehen. Die Kostenpunkte für den Endkunden liegen bei 1.299 und 1.499 Euro."Das Interessante sind natürlich die Spezifikationen, und die bleiben unter Verschluss", so Hancke kategorisch. Der Startschuss für die Verkaufsaktion fällt gegen Ende September. Dem Vernehmen nach wird Chip-Krösus Intel mit seiner Centrino-Technologie mit im Boot sitzen.

Zurück zur Werbung. Schließlich müssen die Endkunden erst mal "heiß gemacht" werden, wie Media-Markt-Chef Klaus-PeterVoigt das Ziel dieser Aktionen immer definiert. Kurz vor Verkaufsstart werden 500.000 PC-Spezialist- und Microtrend-Bestandskunden angeschrieben. Der Microtrend-Flyer wird als Beilage in den deutschen Tageszeitungen mit einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren erscheinen. Außerdem wird die PC-Kette Anzeigen in der "Bild am Sonntag" (Auflage: 2,2 Millionen) und den einschlägigen PC-Zeitschriften wie "Computerbild, "PC-Welt", "Chip" und "PC-Professional" schalten. "Insgesamt kommen wir damit auf eine Reichweite von 4,5 Millionen Endkunden. Das ist eine Zahl, die für den Fachhandel bisher einmalig ist", kommentiert Roebers stolz die Kampagne. Und betont: "Auch bei den georderten Stückzahlen brauchen wir uns hinter den großen Retailern nicht zu verstecken. Diesmal haben wir sogar Media-Markt überrundet."

Die ganze Aktion ist generalstabsmäßig von der Bielefelder Zentrale und FSC geplant: Die beworbenen Notebooks werden über insgesamt 205 Standorte verkauft, davon 79 PC-Spezialist-Läden und 126 Microtrend-Partner. Sonntag - vor Verkaufsstart - wird in der Zentrale eine eigene Hotline für die beteiligten Händler "scharf geschaltet" (Roebers). Hotline und ein Telefon-Verkaufstraining sollen die Partner unter anderem über entsprechende Zusatzprodukte (wie USB-Memory-Stick, externe HDD, Soundsystem, mobiler Drucker, eventuell Office-Sonderedition) für diese Aktion aufklären. Stichwort: "Hier wird das Geld verdient", so Roebers. Außerdem gibt es noch ein so genanntes "Pufferlager", falls die Nachfrage die Erwartungen der beiden Partner übersteigt.

"Wir müssen ein paar Mal im Jahr die Preisflagge heben, um im Consumer-Geschäft wettbewerbsfähig zu bleiben", fasst Roebers zusammen. Und das gehe nurmit A-Brand-Lieferanten, die aber nicht alle wirklich flexibel in puncto Logistik und Reaktionszeiten aufgestellt seien. "Das Granatenaktionsgeschäft haben wir seit vergangenem Jahr im Griff. Und das wird nicht die letzte Aktion dieser Art bleiben", stimmt Hancke zu.

www.fujitsu-siemens.com

www.pcspezialist.de

www.microtrend.de

ComputerPartner-Meinung

Die für Ende September geplante Verkaufsaktion der beiden Partner, FSC und PC-Spezialist/Microtrend, soll keine Eintagsfliege sein. Wenn alles klappt, profitieren davon beide Parteien: PC-Spezialist könnte so ein paar Mal im Jahr den Discountern Paroli bieten, und FSC sichert sich damit - neben der fast übermächtigen Media-Saturn-Gruppe oder den Food-Märkten - neue Absatzkanäle im Consumer-Markt. Diesmal aber aus der Fachhandelsszene. (ch)

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