Kommentar

07.11.1997
Die beiden Tulip-Vorstände Franz Hetzenauer und Robert Romein sind überzeugt davon, daß nur global tätige PC-Hersteller auf Dauer eine bedeutende Rolle in der Computerindustrie spielen werden. Da für sie das Wachstum außerhalb Europas zu den wesentlichen Unternehmenszielen zählt, darf man sicher daraus schließen, daß Tulip a) eine bedeutende Rolle in der Computerindustrie spielen und b) dafür den eigenen Aktionsradius kräftig ausweiten will. Vor allem der südostasiatische Markt hat es den Niederländern angetan. Nach der Eröffnung eines Büros in Hongkong 1995 hat Tulip inzwischen weitere Stützpunkte in China und Singapur aufgemacht.Dennoch dürfte auch Hetzenauer und Romein klar sein: Aus eigener Kraft wird es Tulip nicht schaffen, zu einem wirklich großen Spieler am Markt zu avancieren. Denn dazu braucht man entweder einen starken Partner oder sehr viel Geld oder beides. Tulip hat weder das eine noch das andere. Verhandlungen im letzten Jahr mit einem Interessenten über eine Beteiligung oder Übernahme (vgl. ComputerPartner Nr. 13/96, Seite 1) verliefen wohl im Sande.

Die beiden Tulip-Vorstände Franz Hetzenauer und Robert Romein sind überzeugt davon, daß nur global tätige PC-Hersteller auf Dauer eine bedeutende Rolle in der Computerindustrie spielen werden. Da für sie das Wachstum außerhalb Europas zu den wesentlichen Unternehmenszielen zählt, darf man sicher daraus schließen, daß Tulip a) eine bedeutende Rolle in der Computerindustrie spielen und b) dafür den eigenen Aktionsradius kräftig ausweiten will. Vor allem der südostasiatische Markt hat es den Niederländern angetan. Nach der Eröffnung eines Büros in Hongkong 1995 hat Tulip inzwischen weitere Stützpunkte in China und Singapur aufgemacht.Dennoch dürfte auch Hetzenauer und Romein klar sein: Aus eigener Kraft wird es Tulip nicht schaffen, zu einem wirklich großen Spieler am Markt zu avancieren. Denn dazu braucht man entweder einen starken Partner oder sehr viel Geld oder beides. Tulip hat weder das eine noch das andere. Verhandlungen im letzten Jahr mit einem Interessenten über eine Beteiligung oder Übernahme (vgl. ComputerPartner Nr. 13/96, Seite 1) verliefen wohl im Sande.

Und auch Commodore ist sicher nicht der ganz große Wurf bei Tulips globaler Expansionsstrategie. Mit einem für 1998 projektierten konsolidierten Umsatz von knapp 900 Millionen Mark verfügt auch eine um Commodore vergrößerte Tulip nicht über die Power, weite Sprünge zu machen, schon gar nicht über die europäischen Grenzen hinaus (und auch Europa ist, nebenbei gesagt, schon verdammt groß). Vor diesem Hintergrund spricht viel für die Vermutung, daß die Akquisition von Commodore nicht zuletzt dazu dienen soll, die Braut Tulip für einen potentiellen Aufkäufer herauszuputzen. Wenn man auf Freiersfüßen ist, kauft man sich ja auch erst einmal ein neues Kleid, damit die Chancen steigen, unter die Haube zu kommen. Damian Sicking

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