Kommentar

23.07.1998

Seit Jahren ist Intel der unangefochtene Prozessor-König. Wenige PC-Hersteller wagten in der Vergangenheit den Austritt aus dem Gefolge. Zu groß war das Risiko, mit plötzlichen Lieferschwierigkeiten konfrontiert zu werden.Während der Chipkrösus im Business-Bereich gerade seinen Feldzug in Richtung Server- und Workstationmarkt vorbereitet, sieht es im Low-end-Segment anders aus. So hat sich beispielsweise Compaq im Low-cost- und Desktop-Bereich mit Cyrix- und AMD-Prozessoren bereits eine Alternative zu Intel geschaffen. Dabei hat der Prozessorkrösus seinen Belagerern die Zugbrücke selbst heruntergelassen. Nach dem kurzfristigen Rückzug des MMX-Prozessors wollte man mit dem "Celeron" eine kostengünstige Alternative schaffen. Der Start des Billig-Pentium war jedoch völlig verkorkst. Testergebnisse der Fachpresse und mangelnder Zuspruch der Partner brachten König Intel eine Niederlage bei. Um sich keine Blöße zu geben, wurde nun für die Celeron-Erweiterung "Mendocino" nicht der Sockel 7 reanimiert, sondern ein neuer Standard entwickelt - was die PC- und Motherboardfabrikanten freuen dürfte, denn so müssen diese mehr Ware vorrätig halten, um Nachfragen nach den einzelnen Bautypen kurzfristig befriedigen zu können.

Nach eigenen Angaben startet Intels neues Wundermittel Mendocino erst Mitte 1999. Bis dahin könnte die Schlacht um den Billig-Markt allerdings schon geschlagen sein.

Andreas Klett

Zur Startseite