Der mediale Umgang mit der Krankheit von Steve Jobs sorgt nun auch für Streit unter Journalisten. Weblogs renommierter Medien spielen dabei eine federführende Rolle. So verfolgen die Blogger etablierter US-Onlineportale derzeit jegliche Gerüchte über den Gesundheitszustand des 53-jährigen Apple-Chefs, der Anfang des Jahres in einem offenen Brief den Rückzug vom Apple-Tagesgeschäft bis Juni bekannt gegeben hatte. Aktuell kursieren diverse Gerüchte und Dementi über eine angebliche Operation Jobs im Web. Das führte gar dazu, dass sich die beteiligten Journalisten gegenseitig der unprofessionellen Arbeit bezichtigten.
Brisant dabei ist, dass die Postings auch von zahlreichen internationalen Medien aufgegriffen wurden. "Weblog ist öffentliche Kommunikation", betont Medien- und Verlagsberater Steffen Büffel im. Das führe zu einer neuen Dimension von Transparenz in den Medien. "Weblogs sind grundsätzlich Ausdruck einer Meinung und daher subjektiv. Sie ergänzen jedoch den seriösen Journalismus und erlauben dem Leser, zwischen einer Vielzahl von Blickwinkel auszuwählen", so der Dürener Medienforscher.
Auslöser der Weblog-Diskussion war ein Posting von Thomas Owen, Blogger im Onlineportal Valleywag. Jobs sei am Wochenende ins Krankenhaus eingeliefert und am gestrigen Montagmorgen operiert worden, schrieb er unter Berufung auf die Aussage eines Klinikmitarbeiters auf einer Party. Michael Arrington, Blogger bei der Washington Post, bezeichnete das als Gerücht und kritisierte die Verletzung der von Jobs geforderten Privatsphäre. "Unserer Quelle, die in bedeutendem Maße vertrauenswürdiger ist als irgendeine Person auf irgendeiner Party, berichtete uns, dass Jobs heute im Büro bei einem Treffen und ganz sicher nicht im Spital bei einer Operation war."