Kurzer Auslieferungsstopp für Linux-CDs

17.01.2002

Anwalt Günter Freiherr von Gravenreuth sorgt mal wieder für Schlagzeilen - diesmal mit einer einstweiligen Verfügung gegen die Suse Linux AG in Nürnberg. Vorübergehend musste der Distributor die Auslieferung seiner Linux-CDs stoppen und durfte damit auch Nachbestellungen von Händlern nicht nachkommen.

Der Stein des Anstoßes heißt "Krayon", eine Bildbearbeitungssoftware aus dem K-Office-Paket der SuseDistribution. Dabei ist die Software dort gar nicht mehr vorhanden, wie Suse-Sprecher Christian Egle gegenüber ComputerPartner bestätigt: "Krayon wird bereits seit längerem nicht mehr weiterentwickelt." Allerdings findet sich im KDE-Startmenü noch ein entsprechender Menüpunkt "Krayon", sprich ein Button, der bei der Installation des K-Office-Paketes eingerichtet wird.

Der Programmname kollidiere mit der Wortmarke "Crayon", hieß es. Die wird von Jan Seidel von der Firma Seidel Softwareservice in Kiel gehalten und von der Crayon Vertriebs GmbH als Marke genutzt. Für einen Markenrechtsstreit war das Überbleibsel aus früheren Versionen ausreichend: Der Nürnberger Distributor durfte keine Linux-CDs mehr an Endkunden und den Retail-Channel ausliefern.

Der Handel war aber nicht betroffen, versichert Egle: "Die Händler konnten weiterhin an ihre Endkunden verkaufen, die einstweilige Verfügung betraf sie nicht." Die Sperre hielt auch nicht lange an: Die Parteien haben sich geeinigt, die einstweilige Verfügung wurde außer Kraft gesetzt, und Suse darf seine CDs wieder wie gewohnt ausliefern. (mf)

www.suse.de

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