Cyberattacke

Landkreis Anhalt-Bitterfeld ruft Katastrophenfall aus

13.07.2021
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat wegen einer schweren Cyberattacke auf das Netzwerk seiner Verwaltung den Katastrophenfall ausgerufen.
Altstadt von Bitterfeld: Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat die IT-Infrastruktur abgeschaltet.
Altstadt von Bitterfeld: Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat die IT-Infrastruktur abgeschaltet.
Foto: ArTono - shutterstock.com

"Dieser Angriff hat auf alle Bereiche des Leistungsspektrums des Landkreises unmittelbare Auswirkungen und betrifft somit auch die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, die zurzeit nicht bearbeitet werden können", teilte die Kommune am Freitagnachmittag mit. Zudem seien weitere Folgen derzeit nicht absehbar.

Der Angriff hatte sich am Dienstag ereignet. Aus bislang unbekannter Quelle seien mehrere Server infiziert worden, hieß es. In der Folge sei eine noch nicht genau spezifizierte Zahl von Dateien verschlüsselt worden. Alle kritischen Systeme wurden vom Netz getrennt, um einen eventuellen Datenabfluss zu verhindern. Der Landkreis mit etwa 158.000 Einwohnern hat den Angaben zufolge Strafanzeige gestellt und arbeitet eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen.

Der Katastrophenfall gebe dem Landrat die Möglichkeit, schneller zu entscheiden und Hilfe anzufordern, erklärte ein Sprecher. Jetzt gehe es darum, die Quelle der Infektion zu finden, sowie um Analyse und Bekämpfung des Virus. Die IT-Infrastruktur müsse wieder aufgebaut werden. Schnellstmöglich sollten die Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger wieder aufgenommen werden.

Der Kreis werde dabei von Spezialisten aus Bundes- und Landesbehörden sowie von weiteren Experten unterstützt. Unter anderem sei das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eingebunden. Am Montag soll es eine erste Auswertung der über das Wochenende gewonnenen Erkenntnisse geben. Der Katastrophenfall wurde den Angaben zufolge auch ausgerufen, weil viele finanzielle Belange von Bürgern betroffen seien. Laut Kreissprecher Uwe Pawelczyk geht es etwa um Menschen, die auf Sozialgeld warten, oder auch um Jugendhilfe. (dpa/rs)

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