LCD-Panels: Trends und Prognosen für 2008 - LED-Backlight gehört dazu

25.09.2007
Marktforscher DisplaySearch macht einige Trends im Markt für LCD-Panels aus. Immer mehr Notebook-Displays kommen im 16:9- statt 16:10-Widescreen-Format mit Auflösungen bis Full-HD sowie mit LED-Backlight. LCD-TVs erhalten einen schmaleren Rahmen.

Marktforscher DisplaySearch macht einige Trends im Markt für LCD-Panels aus. Immer mehr Notebook-Displays kommen im 16:9- statt 16:10-Widescreen-Format mit Auflösungen bis Full-HD bei High-End-Modellen. LCD-TVs erhalten einen schmaleren Rahmen.

Rund 90 Prozent aller aktuell eingesetzten Notebook-Panels sind schon im Widescreen-Format. Beliebte Größen sind dabei 14,1 und 15,4 Zoll. Aber ein wachsendes Angebot von HD-Inhalten und -DVD-Playern hat einige Hersteller wie etwa Samsung, AUO und CMO veranlasst, Notebook-Panels im 16:9-Format anzubieten.

Die Standard-HD-Auflösung für Notebooks ist 1.366 x 768 Bildpunkten, aber bei teureren Laptops werden auch schon Panels mit einer Auflösung von 1.680 x 945 Pixel eingesetzt. Im High-End gibt es sogar schon Modelle mit der Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten.

Ein Grund für das Umswitchen auf das 16:9-Format ist die höhere Effizienz beim Herausschneiden aus den Muttergläsern, die bei bestimmten Größen bis über 90 Prozent geht.

DisplaySearch hegt aber auch bestimmte Zweifel, dass sich das 16:9-Format auf voller Linie durchsetzen wird und nennt dafür zwei Gründe: Firmenkunden, die schon Widescreen-Notebooks haben, werden sich eher gegen das neue Format sperren. Consumer wiederum könnten wegen der längeren Akku-Laufzeit portable DVD-Player Notebooks vorziehen, wenn es darum geht, sich auf Reisen DVDs anschauen zu können.

Bei LCD-TVs sind dünne Rahmen (thin bezels) stark im Kommen. Die neue Art der Bestückung an den Durchgangslöchern hat auch den schönen Nebeneffekt, dass die Hersteller dadurch Kosten sparen können.

Für 2008 erwarten die Analysten, dass Slim-Bezel bei 32-Zoll-LCD-TVs zum Mainstream wird. Der Vorteil für die Endkunden, vor allem für Ältere, ist der, dass sie nicht auf ihre gewohnte Fernsehtruhe verzichten müssen, mit dem schlankeren Rahmen hat die Möbelindustrie auch mehr Spielraum beim Design der TV-Truhen und -Schränke.

Weitere Trends und Prognosen für große LCD-Panels sind:

  • 2008 werden von DisplaySearch 132 Millionen Notebook-, 194 Millionen Monitor- und 102 Millionen LCD-TV-Panels erwartet. Da das Kapazitätswachstum begrenzt ist, werden die Panel-Hersteller versuchen, durch einen besseren Produktmix und Effizienzgrad ihre Verkäufe anzuschieben.

  • Die ersten Notebooks mit LED-Backlight kamen in den Widescreen-Größen 11 Zoll, 12,1 Zoll und 13,3 Zoll. 2008 soll der Trend aber auch zu 14,1- und 15,4-Zöllern mit LED-Hintergrundbeleuchtung gehen. CMO, LG Philips, Samsung und SVA-NEC gehören zu den führenden Herstellern von Notebook-Panels mit LED-Backlight und 14,1 Zoll Bilddiagonale. Die meisten von ihnen haben die Produktion erst in der zweiten Jahreshälfte 2007 aufgenommen.

  • DisplayPort wird als neues Interface bei Notebooks Einzug halten. Das soll vor allem auf 17-Zoll-Wide-Modelle zutreffen.

  • LCD-TV-Panels mit weniger als 26 Zoll Bilddiagonale werden für die Hersteller immer uninteressanter, weil bei kleineren LCD-Fernsehern zunehmend LCD-Monitor-Panels eingesetzt werden.

  • Bei 26 Zoll großen LCD-TV-Panels setzt sich TN+Film gegenüber VA- oder IPS-Typen immer mehr durch.

  • Taiwan-Hersteller wie CMO, CPT und AUO versuchen durch weniger optischen Film und Lampeneinsatz in der Struktur der Hintergrundbeleuchtung bei 32-, 37- und 42-Zöllern zu sparen. Bisherige Low-Brightness-Panels 500 Ansi-Lumen, die neuen 400 Ansi-Lumen.

  • Alle führenden LCD-TV-Panel-Hersteller haben bereits begonnen, für High-End-Fernseher Panels mit doppelter Bildrate (100 bzw. 120 Hz) und 10-bit-Farbtiefe zu entwickeln. Die Bandbreite solcher LCD-TVs reicht von 32- bis hin zu 65-Zöllern. Einige Panel-Hersteller bauen auch Motion Estimation und Motion Compensation (ME und MC) ein. Bewegungen werden dabei im Voraus geschätzt und durch Einfügen zusätzlicher Frames von Ruckeleffekten befreit.

  • Die 100/120-Hz-Technologie sorgt bei TV-Panels für weniger Bewegungsunschärfe, die 10-bit-Technologie bringt über 1 Milliarde Farben.

  • Die Kontrastraten von LCD-TVs werden sich statisch auf 1.500:1 und dynamisch auf 6.000:1 erhöhen.

  • Mit Blick auf die High-end-Grafik- und Multimedia-Märkte setzen die Hersteller bei LCD-Monitor-Panels auch immer mehr auf LED-Backlight. Und das obwohl weiße LEDs nur einen begrenzten Farbraum bieten, während RGB-LEDs immer noch sehr teuer sind.

  • Manche Hersteller wie Chunghwa Picture Tubes (CPT) bieten schon 22-Zoll-Panels mit WUXGA-Auflösung (1.920 x 1.200 Pixel) für High-end-Monitore an.

  • Um die große Nachfrage nach 32-Zoll-TV-Panels befriedigen zu können, haben einige Hersteller Ressourcen in ihren neuen 7G-und 7.5G-Werken mit 4,1 qm, respektive 4,3 qm großen Muttergläsern freigemacht.

  • Sharp produziert in seinem 8G-Werk mit 5,3 qm großen Muttergläsern 42-, 46- 52- und 57-Zöller. Samsung und Sony konzentrieren sich in ihrem 8G-Werk vor allem auf 46- und 52-Zoll-Panels. Da die Muttergläser mit 5,5 qm etwas größer sind als die von Sharp kann das S-LCD genannte Joint-Venture der beiden Unternehmen auch sechs 55-Zöller aus einem Mutterglas oder Glassubstrat fertigen. Das könnte dazu führen, dass diese Zwischengröße an Bedeutung gewinnt, zumal die Preisdifferenz zu 52-Zöllern nicht nennenswert ist. (kh)

Zur Startseite