LCD-TV in der Margenfalle

26.08.2004

LCD-TV sollte für die Panel-Hersteller der Ausweg aus sinkenden Preisen und Margen werden und entwickelt sich nun selbst zur Margenfalle. Die Preise sinken fast ebenso rasant wie der Markt wächst, und das macht auch Endgeräteanbietern zu schaffen. Denn: "Die Leute kaufen nicht im gleichen Maße LCD-Fernseher, wie die Konzerne ihre Produktion gesteigert haben", gibt IDC-Analystin Jennifer Gallo zu bedenken. Schließlich kostet ein LCD-Fernseher in der Regel noch mindestens drei Mal so viel wie ein vergleichbares Röhrengerät.

1,4 Millionen LCD-Fernseher wurden laut Dresdner Kleinwort Wasserstein weltweit im ersten Quartal 2004 verkauft. Das sind 124 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das Wachstum habe sich aber um elf Prozent verlangsamt, ein Trend, der im zweiten Quartal 2004 noch zugenommen hat. Schon beginnen sich bei den LCD-Panel-Herstellern und Endgeräteanbietern die Lager zu füllen. Die Folge sind weiter sinkende Preise von bis zu 30 Prozent im Monat bei LCD-Panels, welche die Milliardeninvestitionen, die von den Herstellern in Fernost getätigt wurden, zum Teil wieder verpuffen lassen. Ähnlich hoch, wie der Preisdruck auf den Panel-Herstellern lastet, ist er auch für die UE-Hersteller. Hinzu kommt, dass zunehmend PC-Riesen wie Dell und HP in den Markt drängen. Und die sind an geringe Margen gewohnt, was ihnen langfristig den längeren Atem geben dürfte, meint IDC-Analystin Gallo.

Klaus Hauptfleisch

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