Leisetreter mit Leistungsreserven

08.03.2001
PCs für Office-Anwendungen müssen nicht immer die höchste Rechenleistung bieten. Für Standardanwendungen reicht auch eine moderate MHz-Zahl. Dafür sind andere Kriterien wichtiger. ComputerPartner hat einen Office-PC der Firma Krystaltech Lynx genauer unter die Lupe genommen.

Der ideale Office-PC braucht keine GHz-CPU. Denn Standardanwendungen im Büro benötigen keine hohe Rechenleistung. Und ein Geschäftsbrief, mit einem Celeron geschrieben, ist um keine Minute schneller fertig, als wenn man ihn mit einem 1.000-MHz-Pentium verfasst. Auch für Excel und Powerpoint ist ein Celeron schnell genug. Andersherum soll der Rechner aber auch genügend Leistungsreserven bieten, um mit künftiger Office-Software nicht überfordert zu sein.

Wichtigere Kriterien für den Einsatz in Unternehmen sind vor allem leise Lüfter. In manchen Rechnern sitzen nämlich Ventilatoren, die eher an einen Staubsauger erinnern, denn an ein Hightech-Gerät. Zuverlässigkeit sollte ebenfalls hoch bewertet werden. Je weniger der firmeninterne oder auch externe Support mit den Rechnern zu tun hat, desto besser.

Und nicht zu vergessen die Servicefreundlichkeit. Muss sich der Servicetechniker erst durch Unmengen an Abschirmblechen quälen und etliche Schrauben lösen, bis er den PC geöffnet hat, kostet es viel Zeit. Deshalb sollte sich der PC mit wenigen Handgriffen öffnen lassen. Krystaltech Lynx bietet einen speziellen Office-PC an. Dieser wird individuell vom Kunden, je nach Anforderungen am jeweiligen Arbeitsplatz, zusammengestellt. Das heißt: CPU, Speichergröße, Festplattenkapazität, Grafik- karte, Soundkarte et cetera bestimmt der Kunde selbst.

Der Lynx-Client24 wird in einem stabilen Pappkarton geliefert. Windows 98 inklusive aller Treiber ist vorinstalliert. Die Netzwerkkarte ist auf dem Motherboard integriert. Die Arbeit für den User-Support in unserem Haus war dadurch minimal. Es wurden noch die firmeninterne Standard-Software Office und Lotus Notes installiert sowie der entsprechende Netzwerk- und Internet-Zugang eingerichtet. Nach wenigen Handgriffen und ein paar Mausklicks war der PC ins Firmennetz integriert.

Im Betrieb zeigt sich der Rechner als extrem leise. Das Lüftergeräusch des Netzteils und des Prozessorkühlers ist kaum zu vernehmen. Auch die Festplattenzugriffe lassen sich mehr erahnen als hören. Das CD-ROM-Laufwerk ist ebenfalls von sehr guter Qualität. Trotz der hohen Lesegeschwindigkeit von 48x sind die Laufgeräusche angenehm gering.

Als Grafikkarte arbeitet eine ATI Xpert mit 8 MB Grafikspeicher. Für Office-Anwendungen reicht diese Karte vollkommen aus. Zusammen mit dem 17-Zoll-Standard-Bildschirm (Multigraph 147x von Nokia) in unserer Redaktion liefert sie eine hohe Auflösung und ein absolut flimmerfreies Bild.

Einzig die mitgelieferte Tastatur trübt den sehr guten Gesamteindruck des Systems ein wenig. Unsere Sekretärin kam mit den nicht definierten Druckpunkten der Tas-ten nicht gut zurecht, so dass sie wieder zu ihrer alten Tastatatur griff. Die mitgelieferte Microsoft-Maus gab dagegen keinerlei Anlass zu Klagen.

Besonders hervorzuheben ist das exzellent aufbereitete Handbuch. Da bleiben keine Fragen mehr offen. Und zudem ist es leicht verständlich geschrieben, so dass auch in Computer-Dingen unerfahrene Anwender bestens mit dem Rechner zurechtkommen. An diesem Handbuch sollten sich andere Hersteller einmal ein Beispiel nehmen.

Client24 im Dauereinsatz

Der Rechner musste im täglichen Einsatz zeigen, ob er dem Dauerstress in der Redaktion gewachsen ist. Rund zwölf Stunden Betriebsdauer täglich sind die Regel. Ständig wechselnde Applikationen, E-Mails empfangen und versenden gehörten genauso zu seinen Aufgaben, wie Bilder aus dem Internet oder von CD-ROM zu lesen und im Netz weiter zu verschicken.

Der Rechner lief die gesamte Zeit ohne Ausfall und ohne Probleme. Die relativ geringe Rechenleis-tung des "nur" mit 700 MHz getakteten Celerons fiel nicht negativ auf. Der PC erledigte alle Aufgaben souverän und enorm schnell. Dazu trug auch die recht flotte 30-GB-Festplatte bei. Hier zeigt sich wieder einmal, dass sehr hohe Rechenleistung im Büro gar nicht gebraucht wird. Bei Office-Anwendungen trägt eine flotte Festplatte wesentlich mehr zur Leistungssteigerung bei. (jh)

Ausstattung

Prozessor: Celeron 700 MHz

Motherboard: Asus CubX-E

Speicher: 128 MB

Festplatte: Maxtor DiamondMax 30 GB, UDMA 100

Grafikkarte: Ati Xpert 98

CD-ROM-Laufwerk: Toshiba 48x

Soundkarte: Soundblaster 128 PCI

Netzwerkkarte: onboard Intel EtherExpress Pro/100+

Maus: Microsoft Intellimouse PS/2

Tastatur: Cherry G83-6105

Kurzgefasst

Der Client24 ist ein rundum gelungenes Produkt. In puncto Geschwindigkeit darf man natürlich keine Wunder erwarten, dafür bräuchte er einen schnelleren Prozessor und eine schnellere Grafikkarte. Für den Office-Bereich ist seine Geschwindigkeit aber mehr als ausreichend. Besonders angenehm fällt der Rechner durch seine geringe Lautstärke auf. Im Betrieb ist er wegen der leisen Lüfter kaum zun hören. Deshalb ist der PC optimal für den Office-Bereich geeignet.

Anbieter:

Krystaltech Lynx Europe GmbH

Am Heilbrunnen 47

72766 Reutlingen

Telefon 0800 / 596 97 27

www.kle.net

Preis: je nach Ausstattung

Wertung:

Gerät / Software 1-2

Lieferumfang 1

Ease-of-Use 1-2

Handbuch 1

Händler-Support 2

CP-Tipp: 1

(Bewertung nach Schulnoten)

So testet ComputerPartner

ComputerPartner nimmt in jeder Ausgabe Produkte näher unter die Lupe und bewertet diese. Im Gegensatz zu Produkttests, in denen zumeist nur Leistung und Funktionsumfang im Vordergrund stehen, haben wir unseren Prüfungskatalog um Kriterien erweitert, die gerade für Händler von besonderem Interesse sind: Für welche Zielgruppe ist das Produkt gedacht, und was leistet es? Wird das Produkt komplett mit allem Zubehör geliefert? Ist dieses von ausreichender Qualität und sinnvoll oder verbirgt sich dahinter nur schmückendes, unbrauchbares Beiwerk, das den Preis in die Höhe treibt? Wie einfach ist das Produkt zu installieren, welche Schwierigkeiten können auftreten? Welche Unterstützung bekommt der Händler seitens des Herstellers, wenn es Probleme gibt? Abgerundet wird der CP-Händlertest durch Zusatzinformationen über die Lieferanten, den Einkaufs- und Verkaufspreis oder Hintergrundinformationen über den Hersteller. Die Gesamtwertung (analog dem Schulnotensystem) ergibt dann den CP-Tipp. Daran soll sich der Wiederverkäufer in der Frage orientieren können, ob es sich lohnt, das Produkt in die Angebotspalette aufzunehmen und Kunden zu empfehlen, die nach einer entsprechenden Lösung suchen. (cm)

Nachgefasst

Kurzinterview mit Jochen Friesch, Bereichsleiter Lynx

Welche Zielgruppe visieren Sie mit der Client24-Reihe an?

Friesch: In erster Linie adressieren wir mit der Client24-Reihe das Small- und Medium-Segment.

Planen Sie auch AMD-Prozessoren in die Rechner einzusetzen?

Friesch: Vor kurzem haben wir unsere Client24-Reihe erweitert. Wir haben jetzt zwei AMD-Rechner im Sortiment. Allerdings müssen wir bei diesen Rechnern noch zusätzlich einen Gehäuselüfter einsetzen, so dass diese Geräte leider ein wenig lauter sind.

Wie unterstützt Lynx den Fachhandel?

Friesch: Auf unsere Geräte bieten wir einen dreijährigen Vor-Ort-Service und unterstützen den Handel außerdem durch eine kostenlose Hotline. Der Fachhandel muss die Geräte nur verkaufen, um den Rest kümmern wir uns.

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