Lexmark Deutschland will nun auch im mittleren Preissegment mitreden

04.03.1998

DIETZENBACH BEI FRANKFURT/MAIN: "Außergewöhnlich gut" ist die Lexmark Deutschland GmbH nach eigenem Bekunden in das neue Geschäftsjahr gestartet. Damit das so bleibt, will der Druckerhersteller vor allem bei den Inkjet-Printern und hier besonders im gewerblichen Bereich Gas geben. Dazu hat das Unternehmen mit den beiden Modellen Color Jetprinter 5000 und 5700 kürzlich die passenden Produkte vorgestellt.Hans-Heinrich Müller, Leiter der Consumer Printer Division bei Lexmark Deutschland, hat ein klares Ziel vor Augen: den Marktanteil im Midrange-Bereich zu vergrößern. Denn während der Druckerhersteller bei den Inkjet-Printern 1997 im Low-end-Geschäft einen Marktanteil in Deutschland von 15 Prozent innehatte, reichte es im gewerblichen Bereich nur für einen Anteil von 7,2 Prozent. Für Müller steht daher fest: "Das mittlere Preissegment im Druckermarkt ist entscheidend. Da müssen wir rein, wenn wir wachsen wollen."

Allerdings, und das ist anders als bisher, sollen Marktanteile künftig nicht um jeden Preis gewonnen werden: "Wir wollen nicht mehr der billige Jakob sein. Bisher war unsere Produktqualität vergleichbar mit dem Wettbewerb, doch unser Preisniveau lag immer etwas niedriger", erklärt Müller. Die Preise der beiden Modelle Color Jetprinter 5000 und 5700 liegen zwar jetzt auf dem gleichen Level wie die von Konkurrenzprodukten, aber die Tintenstrahldrucker bieten dem Kunden nach Ansicht von Lexmark dafür mehr Qualität.

Zwischen neun und zehn Prozent Marktanteil in diesem Segment schwebt Lexmark-Geschäftsführer Mike Rüschenbaum bis zum Ende des Jahres vor. Damit das kein Traum bleibt, wollen die Dietzenbacher beim Verkauf der kleineren Tintenstrahldrucker verstärkt auf den Fachhandel setzen. Aus diesem Grund soll in den kommenden Wochen die Aktion "Lager ohne Kosten", die im vergangenen Jahr bereits großen Anklang gefunden hatte, nochmals aufgelegt werden. Fachhändler können dann Ware auf Kommissionsbasis bestellen und die nicht verkauften Produkte ohne Kosten wieder an Lexmark zurückgeben. Außerdem plant der Druckerhersteller Bundling-Aktionen mit Broadline-Distributoren.

IBM-Aktionen bereiten Lexmark keine Kopfschmerzen

Die Ziele, die Lexmark vor allem im gewerblichen Bereich verfolgt, sollen trotz aller Euphorie konsequent mit dem Handel verwirklicht werden. "Epson verkauft seine Inkjets auch schon einmal bei Aldi. Das wollen wir nicht machen, sondern dem Handel treu bleiben", erklärt Rüschenbaum. Überhaupt sei das konsequente Partnergeschäft der Schlüssel zum Erfolg. Betont der Lexmark-Chef: "Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel für den Fachhandel getan, und das zahlt sich jetzt aus." In Zahlen heißt das: Bei Druckern zwischen einer und zehn Seiten findet sich Lexmark mit einem Marktanteil von etwa sechs Prozent hinter HP, Oki und Kyocera auf dem vierten Platz. "In diesem Bereich schwimmen wir ohne größere Investition mit. Von daher kann das so bleiben", erklärt Rüschenbaum.

Ganz anders sieht es bei den Printern zwischen elf und 30 Seiten aus. Hier liegt Lexmark in Deutschland hinter HP mit einem Marktanteil von 16 Prozent auf Rang zwei. "Hier liegt unsere Kernkompetenz", betont Rüschenbaum. Und schließlich lag der Marktanteil bei Color Laser-Printern, dem vierten und letzten Marktsegement, 1997 bei 18 Prozent und bescherte Lexmark damit hinter Tektronix und HP Platz drei.

Als Hauptwettbewerber nennt Rüschenbaum nach wie vor Hewlett-Packard. Dagegen bereiten ihm die Aktionen der IBM keine Kopfschmerzen: "Am Anfang, als IBM wieder im Netzwerkdruckermarkt auftauchte, hatten wir schon ein bißchen Bammel", gesteht er. Mittlerweile aber bestehe kein Grund zur Aufregungen mehr. Doch obwohl Rüschenbaum das Thema Big Blue sehr gelassen nimmt, warnt er: "Unterschätzen sollte man die IBM auf keinen Fall." (is/sn)

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