Lexmark kann mit guten Produkten auf die Loyalität seiner Vertriebspartner bauen

25.04.1997
MÜNCHEN Lexmark schafft offenbar, was anderer Druckerhersteller mit ausgeklügelten Konzepten und Ankündigungen nicht erreichen: Die Kommunikation mit der Händlerschaft funktioniert. Denn obwohl - vor allem bei der Lieferfähigkeit - bei weitem nicht alles so abläuft, wie die Händler es sich wünschen würden, sind Lexmark-Anbieter mit ihrem Lieferanten zufrieden.Die blanken Zahlen der Händlerbefragung geben schon ein recht gutes Bild darüber ab, was Vertriebspartner von ihrem Lieferanten halten. Die wirkliche Stimmung im Handel läßt sich allerdings zumeist aus den Stellungnahmen und Anmerkungen der befragten Händler ablesen.

MÜNCHEN Lexmark schafft offenbar, was anderer Druckerhersteller mit ausgeklügelten Konzepten und Ankündigungen nicht erreichen: Die Kommunikation mit der Händlerschaft funktioniert. Denn obwohl - vor allem bei der Lieferfähigkeit - bei weitem nicht alles so abläuft, wie die Händler es sich wünschen würden, sind Lexmark-Anbieter mit ihrem Lieferanten zufrieden.Die blanken Zahlen der Händlerbefragung geben schon ein recht gutes Bild darüber ab, was Vertriebspartner von ihrem Lieferanten halten. Die wirkliche Stimmung im Handel läßt sich allerdings zumeist aus den Stellungnahmen und Anmerkungen der befragten Händler ablesen.

Und da schneidet Druckerhersteller Lexmark so gut ab, wie selten ein anderer Hersteller vorher. Die Lieferzeiten - für die schnelllebige Branche ein absolut wichtiger Bewertungspunkt - sind weit weg von den Erwartungen des Handels - aber die Partner sehen ihrem Lieferanten dieses Ärgernis erstaunlicherweise mit Langmut nach. Denn die Produkte stimmen, verdienen läßt sich an den Geräten offenbar auch und Lexmark kümmert sich so um seine Vertriebspartner, daß einige sogar ein Zuviel feststellten: "Lexmark bewirbt und unterstützt zwar die Händler, aber nicht im ausreichenden Maß die Endkunden", heißt es sinngemäß in einigen Anmerkungen der Befragten.

Die Sympathie der Händlerschaft ist auch deswegen verwunderlich, weil der Hersteller im Vergleich zu Hewlett-Packard (beherrschaft fast die Hälfte des Ink-Jet-Marktes in Westeuropa) oder Epson beispielsweise nur mit einem geringen Marktanteil (unter fünf Prozent) aufwarten kann.

Lexmark will in Deutschland noch 1.000 neue Händler gewinnen

Die Tendenz ist allerdings steigend, im vergangenen Jahr konnte der Hersteller allein in Deutschland ein Umsatzwachstum von 30 Prozent verzeichnen und auch die Margenerträge liegen laut Unternehmens-leitung recht gut. Insgesamt will Lexmark den Reingewinn von weltweit jährlich um 20 Prozent steigern und wird das laut Marktforschern auch erreichen.

Vielleicht legt sich das junge Unternehmen deswegen bei seinen Vertriebspartnern so ins Zeug, weil sie - laut Statement des Lexmark-Deutschland-Geschäftsführers Alfons Gschwend Ende letzten Jahres - hierzulande noch 1.000 neue Handelspartner dazugewinnen wollen.

Produkte sind laut Fachhändlerschaft prima - kosten aber zuviel.

Die Produkte sind laut unserer Befragung auf jeden Fall so zufriedenstellend, daß sie diesem ehrgeizigen Ziel nicht im Wege stehen: Sie könnten laut befragten Händlern sicherlich zuverlässiger sein und die Treiber seien auch nicht immer das Gelbe vom Ei, ansonsten lassen sie aber kaum Wünsche offen.

Die Systeme arbeiten leise und schnell, bieten dem Anwender eine ausgezeichnete Druckqualität, die Auflösung ist besser als für die meisten Händler erforderlich und die Drucker sind einfach aufzurüsten und zu bedienen. Beim Preis-LeistungsVerhältnis melden die Vertriebspartner allerdings Protest an. Die Seitenpreise lassen beispielsweise aufgrund des hohen Tintenverbrauchs vieler Modelle stark zu wünschen übrig. Insgesamt also das Fazit der Befragten: Die Lexmark-Printer arbeiten gut, sind aber noch zu teuer.

Trotz Kritik: Lexmark bislang beliebtester Hersteller

Dafür fühlen sich die Partner bei ihrem Lieferanten recht gut aufgehoben - wenn man die Ergebnisse in Vergleich zu den vorhergehenden Befragungen zum Thema Hewlett-Packard und vor allem

immer noch kritisch, weisen aber schon deutlich positive Tendenzen auf. Mehr als bei den bislang untersuchten Druckerherstellern beliefert Lexmark seine Händler auf direktem Weg, ohne Zwischenstation.

Deshalb kann sich das Unternehmen - zu recht - die positiven Beurteilungspunkte beispielsweise bei der Verkaufsunterstützung an die eigene Brust heften.

Keine Gnade: Direktvertrieb verärgert Handelspartner massiv

Unverzeihlich und entsprechend mit schlechten Noten und deftigen Anmerkungen bedacht ist nach Ansicht der Händler der agile Direktvertrieb des Herstellers. "Das raubt einem doch die Freude an den Produkten - und von Rabatten kann bei Lexmark auch keine Rede sein", echauffiert sich ein Händler aus der Pfalz. Sein Vorschlag an seinen Lieferanten: "Lexmark soll doch bitte zugunsten seiner Partner auf den einen oder anderen Margenanteil verzichten - die verdienen schon genug durch das Direktgeschäft!" (du)

Zur Startseite