Angesichts der nicht abreißenden Fluten negativer Schlagzeilen aus dem Finanzsektor sorgen sich auch immer mehr mittelständische Unternehmen um ihre Liquidität. Schließlich hängen sie oftmals primär am Tropf der Hausbank, wenn es um die Finanzierung des eigenen Geschäfts geht.
Daher schauen sich auch diese Unternehmen immer häufiger nach Möglichkeiten um, ihr in ausstehenden Forderungen gebundenes Kapital kurzfristig in liquide Mittel umwandeln zu können. "Insbesondere der Mittelstand ist sich oftmals nicht des enormen Potenzials bewusst, das durch den Verkauf offener Einzelforderungen auch ohne Rahmenverträge realisiert werden kann", meint Hajo Engelke, Geschäftsführer von Debitos, einer Forderungsbörse für den Verkauf offener Forderungen. Nach eigenen Angaben nutzen mehr als 300 Unternehmen die Plattform.
Das im Mai 2011 gelaunchte Online-Portal richtet sich gezielt an mittelständische Unternehmen, die sowohl frische als auch bereits ausgefallene und titulierte Forderungen flexibel und ohne langfristige Bindung per Auktionsverfahren zum Verkauf anbieten können. Dabei lassen sich Forderungen einzeln oder im Paket zu einem individuell festlegbaren Mindestverkaufspreis bei ebenso frei wählbarer vorgegebener Auktionsdauer versteigern. Alternativ ermöglicht Debitos auch den sofortigen Verkauf zum Festpreis.
Um die Professionalität sicherzustellen, sind als potenzielle Käufer für angebotene Forderungen ausschließlich Factoring-Unternehmen, Inkasso-Firmen, Rechtsanwälte sowie Banken und spezialisierte Fonds zugelassen. Der Wettbewerb zwischen den Käufern und das standardisierte Verfahren stellen sicher, dass verkaufende Unternehmen stets transparente und marktgerechte Preise für ihre Forderungen erzielen. (tö)