Nokia und IBM haben bekannt gegeben, dass Nokia-Handys mit S60-Benutzeroberfläche nun auch IBMs Lotus Notes unterstützen werden. Ab Dezember 2008 bekommen über 80 Millione User die Möglichkeit, über Lotus Notes Traveler so auf Unternehmens-E-Mails und weitere Daten von Lotus-Domino-Servern zuzugreifen. Durch diese Erweiterung soll die auf Symbian aufsetzende S60-Plattform attraktiver fürs Business-Segment werden. "Es entstehen keine zusätzlichen Kosten und in vielen Unternehmen gibt es bereits eine große Zahl an Nokia-Geräten", betont Nokia-Sprecher Leo McKay. Beide beteiligten Unternehmen sehen das Angebot als wesentlich in einer Zeit, in der Mobiltelefone das Festnetz zunehmend verdrängen und der mobile Webzugriff im Kommen ist.
140 Millionen lizensierte Lotus-Notes-User gibt es IBM zufolge, die durch Lotus Notes Traveler nun auch von S60-Smartphones in Echtzeit auf Daten wie E-Mails, Kalender, Adressbuch und Aufgabenlisten zugreifen können. Für Nokia ist das ein weiterer wichtiger Schritt im Business-Mobility-Bereich nach der allgemeinen ActiveSync-Unterstützung für S60 im September 2008. "Die Zusammenarbeit mit IBM bedeutet, dass beinahe 90 Prozent aller Unternehmens-E-Mails mit Nokia-Geräten mobil gemacht werden können - ohne zusätzliche Server, Middleware oder Lizenzen", sagt Soren Petersen, Nokia Senior VP. Es sei wichtig, dass User auch außerhalb des Büros bequem und ihren Anforderungen entsprechend auf E-Mails und andere Informationen zugreifen können.
IBM sieht in der Anwendung eine logische Erweiterung seiner Strategie für das mobile Web. "Wir befreien Millionen Nutzer von Nokias Symbian-Plattform von der Notwendigkeit von Desktops oder Laptops für wichtige Unternehmenskommunikation", meint Kevin Cavanaugh, VP IBM Lotus Software. Mobilität erscheint auch insofern als wichtiger Faktor, als dass IBMs Institute for Business Value zufolge in diesem Jahr erstmals mehr Menschen Handys als das Festnetz nutzen werden. Ferner wird vorhergesagt, dass bereits 2011 eine Mrd. User mobil aufs Web zugreifen wird und sich der Umgang mit dem Internet im nächsten Jahrzehnt deutlich verändern wird.
Eine Veränderung wird auch der Übergang von den aktuellen Symbian-Plattformen zum angekündigten quelloffenen Symbian darstellen. Auch daraus soll sich ein Mehrwert gerade für den mobilen Zugriff auf Unternehmens-Server ergeben. "Das offene Symbian wird mehr Personen und Unternehmen die Möglichkeit bieten, entsprechende Anwendungen zu entwickeln", meint McKay. Auch die Endgeräte sieht er im Umbruch. "Die Grenzen zwischen Smartphones und Mobile Internet Devices werden anfangen zu verschwimmen", so McKay. Nokia werde aber auch in der veränderten Geräte-Landschaft eine starke Position einnehmen. (pte)