STUTTGART: Heutzutage muß ein Distributor offenbar großflächig suchen, um finanzkräftige Investoren zu finden. Magirus-Chef Fabian von Kuehnheim wurde in Kuwait fündig.Daß sich Fabian von Kuehnheim bereits seit geraumer Zeit mit Expansionsplänen trägt, ist bekannt. Deshalb gründete der Geschäftsführer der Magirus Datentechnik GmbH in Stuttgart im August die Magirus AG. Der Holding-Gesellschaft wurden alle Landesgesellschaften der Magirus-Gruppe unterstellt (siehe Kasten). Doch neben den organisatorischen Veränderungen fallen natürlich vor allem die aktuellen finanziellen Transaktionen ins Auge. So erweiterte Kuehnheim die Eigenkapitalbasis erheblich: Sie beträgt nun knapp über 40 Millionen Mark (je zur Hälfte Grundkapital und Kapitalrücklage).
Um das möglich zu machen, mußte Kuehnheim wohl zuerst einmal den Familienrat einberufen, schließlich galt das Unternehmen als einer der letzten Familienbetriebe in der Distributionsbranche: Jetzt wurde eine kuwaitische Investorengruppe in den Gesellschafterkreis der Magirus-Gruppe eingelassen - und übernahm gleich ein Viertel der Anteile am Grundkapital. "Bei den Familien Alghanim und Alkharafi handelt es sich um führende kuwaitische Unternehmerfamilien", gibt Magirus bekannt. "Die Alghanim-Gruppe hält insbesondere auch in Deutschland bedeutende Beteiligungen, teilweise mehrheitlich, an verschiedenen börsennotierten Gesellschaften. Die Alkharafi-Familie kontrolliert unter anderem die erste Bank Kuwaits und die führende Baufirma der Golfregion." Die aktuelle Anteilsverteilung am Grundkapital sieht also folgendermaßen aus: von Kuehnheim hält 48 Prozent, Magirus 27 Prozent und Alghanim/Alkharafi 25 Prozent.
1997 will von Kuehnheim mit einem Gruppenumsatz von über 350 Millionen Mark abschließen. (du)
Vorstand der Magirus AG: Fabian von Kuehnheim bleibt gleichzeitig Geschäftsführer der Magirus Datentechnik GmbH.