Magirus: zweistelliges Wachstum im 1. Halbjahr

24.10.2002
Die Magirus AG gab sich auf der diesjährigen Systems gelassen: Immerhinwird der Value Added Distributor in den nächsten Wochen für das ersteGeschäftshalbjahr ein zweistelliges Umsatzwachstum melden. 2002 istdas fast schon eine Seltenheit in der Distributionsszene.

Magirus war in der vergangenen Woche auf dem Münchner Messegelände am gewohnten Platz zu finden - in der Halle B3. Der Stand gut besucht und die Stimmung locker. Auch Ex-Deutschlandchef Oliver Schallhorn, heute beim Systemhaus Fritz & Macziol in Ulm, traf man dort in der morgendlichen Kaffeerunde.

Einen Nachfolger hat man für Schallhorn in der Stuttgarter Magirus-Zentrale noch nicht gefunden. Derzeit betreut Vorstand Axel Feldhoff, zuständig für Services, Entwicklung des außereuropäischen Geschäfts und Italien, die DACH-Region. "Unsere Organisation ist stabil. Mit der Entscheidung für einen neuen Geschäftsführer können wir uns daher noch Zeit lassen", erklärt Feldhoff gegenüber ComputerPartner und legt nach: "Gute Leute haben immer einen Job - auch in Krisenzeiten. Und wir wollen ja einen würdigen Nachfolger für Herrn Schallhorn finden."

Den Geschäftsverlauf der gesamten Magirus AG beurteilt Feldhoff für das 1. Halbjahr (Ende 30.9.) positiv: "Wir werden in den nächsten Wochen ein zweistelliges Umsatzwachstum melden. Wer kann das derzeit schon?"

Gut gelaufen sei bei Magirus die SAN-Thematik, so der Manager."Und wir helfen unseren Partnern gerade in diesem Bereich mitder Verkaufsargumentation an der Endkundenfront. Ein entscheidender Faktor in diesen Zeiten", meint Feldhoff. Wachstum verzeichne der VAD auch - und zwar nach wie vor im Bereich Alpha-Prozessor-basierender Systeme und mit den IBM-Servern der I-Series. Feldhoff ist sich sicher, dass dies "noch zwei Jahre so bleiben wird".

Den Ausbau der in Straßburg angesiedelten M-Site, zuständig für individuelle Konfigurationen, will Feldhoff künftig noch stärker forcieren (siehe ComputerPartner 05/02, Seite 48). "Die Nachfrage unserer Partner, was herstellerübergreifende Lösungen angeht, wird zusehends stärker. Diesen Bereich werden wir weiter ausbauen", sagt Feldhoff. Auch das Workshop-Angebot oder die Partner-Weiterbildung wird Magirus weiter vorantreiben. Mittlerweile werden spezifische Trainings bereits in andere europäische Sprachen übersetzt und in den jeweiligen Magirus-Niederlassungen angeboten. Vorreiter auch hier: der SAN-Bereich.

Kopfzerbrechen bereiten Magirus dagegen - wie der gesamten Wiederverkaufsfront - die Konsequenzen aus der HP/Compaq-Fusion."Wir rechnen bei dem fusionierten Unternehmen mit einer stärkeren Zentralisierung, allerdings wird das auch länderabhängig sein. Außerdem muss die neue HP möglichst schnell ihre Strategie - gerade im Hinblick auf den Direktvertrieb - klar machen. Wie auch immer diese aussieht, es sollte dann für die Partner eine berechenbare Ausrichtung sein und bleiben", meint Feldhoff. Wie Wettbewerber rechnet der Magirus-Manager damit, dass die neue HP künftig den Zertifizierungslevel für Partner anheben wird. "Magirus hat eine historische Verbindung zu HP wie auch zu Compaq. Für unsere Partner, gerade die, die bisher nur mit einem der Hersteller zusammengearbeitet haben, sehen wir uns auch als Entwicklungshelfer und bieten hier Hilfestellung", so Feldhoff.

www.magirus.com

ComputerPartner-Meinung:

Ein zweistelliger Umsatzzuwachs spricht im Jahr 2002 für Magirus. Der VAD hat in den fetten Jahren vorgebaut und seine europäische Expansion über Akquisitionen vorangetrieben. Auch mit dem Ziel, die Abhängigkeit vom Deutschlandgeschäft zu verkleinern. Das dürfte sich jetzt auszahlen. (ch)

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