Manager im Dialog

04.10.2001
Die Apcon/Itelligence AG beschäftigt Thomas Schiemann (42) seit Juli 1999 als Project-Manager und IT-Consultant. Zurzeit kümmert er sich als Koordinator um verschiedene Projekte bei der Hamburger Hafen & Lagerhausgesellschaft. Während seines Aufenthalts in Neuseeland arbeitete Schiemann bei Royal & Sun Alliance NZ Ltd., Auckland, als Database-Administrator und Teamleader. www.apcon.de

1. Ich arbeite in der IT-Branche, weil sie mir die Möglichkeit bietet, flexibel in der Auswahl meines Arbeitsplatzes zu sein (beispielsweise Auslandseinsätze oder eine Auswanderung).

2. Ich liebe meinen Job, obwohl ich mir dabei Gedanken mache, ob der Mensch wirklich so viel Fortschritt braucht. Heute muss man rennen, um nicht zurückzubleiben. Ich frage mich, wie lange man das durchhält und ob es das überhaupt wert ist.

3. Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit vorstellen. Was ist Arbeit überhaupt? Definieren wir Arbeit mit Geld verdienen, oder steht das Wort Arbeit auch für Dinge, die wir in unserer Freizeit machen, also Hobby oder Gartenarbeit? Lassen Sie mich diese Frage mit einem Spruch aus meiner Zeit in Neuseeland beantworten: "Der schlechteste Tag beim Angeln ist immer noch besser als der beste Tag im Büro."

4. Wenn ich so viel Geld hätte wie Bill Gates, dann würde ich hoffentlich auf dem Boden bleiben und nicht abheben wie einige dieser jungen Softwareunternehmer. Hinter wie vielen Jachten kann man Wasserski laufen? Wie viele Häuser braucht man, muss man mehr als ein Auto besitzen? Glauben Sie es oder nicht: Ich würde mit so viel Geld versuchen, diese Welt ein wenig menschlicher zu gestalten. Ich frage mich wirklich, ob es nicht ein wenig pervers ist, dass ein Mann Milliarden besitzt, während Kinder in der Dritten Welt verhungern.

5. Vor 20 Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich mich einmal der Herausforderung stellen würde, auf eigene Faust nach Neuseeland zu gehen. Versuchen, in einem fremden Land mit einer mir fremden Kultur Fuß zu fassen, alles in Deutschland aufzugeben, was uns Deutschen so sicher erscheint (Arbeitsplatz, 30 Tage Urlaub, Krankenversicherung, Rentenversicherung) und ans Ende der Welt zu reisen, ohne zu wissen, was einen dort erwartet. Das nenne ich, seinen Horizont zu erweitern. Was man durch eine derartige Aktion lernt, das kann einem kein Seminar und kein Weiterbildungsprogramm vermitteln.

6. Ich bekomme kalte Füße, wenn man mich ins "kalte Wasser wirft", ohne dass ich mich darauf vorbereiten konnte. Aber bis jetzt ist es mir meistens gelungen, es mir nicht anmerken zu lassen.

7. Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, dann würde ich vielleicht Meeresbiologie studieren. Mich haben schon als Kind die Filme von Jacques Cousteau fasziniert. Mein Lieblingsfilm ist daher auch "The Big Blue" von Luc Besson. Ich bin ein Outdoor-Mensch und liebe die Natur.

8. Ich würde einem jungen Menschen niemals raten, sich lächerlich zu machen, indem er an diesen armseligen Talkshows im Deutschen Fernsehen teilnimmt. Oder sich für irgendwelche materiellen Dinge selbst verkauft.

9. Wenn ich in einem Kinofilm die Hauptrolle spielen könnte, dann würde ich gerne die Rolle des John Danbar in "Der mit dem Wolf tanzt" spielen. Sollte jetzt die Frage "Warum?" aufkommen, so möchte ich auf meine Antwort auf die Frage 7 verweisen.

10. Ich werde mich niemals daran gewöhnen, dass es Menschen gibt, die intolerant und ignorant sind.

11. Die schönste Stunde des Tages ist, den Tag bei einem Glas Wein und einem guten Film ausklingen zu lassen.

12. Ich komme später einmal in den Himmel, weil ... diese Frage stellt sich einem Atheisten nicht.

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