Manager in Dialog

06.10.1998

Günter Steffen (51) ist Geschäftsführer und Gesellschafter der TDS Tele-Daten-Service GmbH in Heilbronn. Der geborene Linzer (Linz a. Rhein) absolvierte eine Banklehre und arbeitete ab 1966 bei IBM als Verwaltungsangestellter. Später wurde er Vertriebsbeauftragter. 1974 gründete Steffen die Tele-Quarz GmbH. Ein Jahr später rief er die Teledata GmbH in Neckarsulm ins Leben. Aus diesen beiden Unternehmen ging die heutige TDS GmbH hervor. Steffen führt das Unternehmen nun seit 25 Jahren. Im Februar diesen Jahres wurde er zum Präsidenten der IHK Heilbronn gewählt.

1. Was wollten Sie als Kind später einmal werden?

Als Kind wollte ich gerne Förster werden. Schon damals war mir der persönliche Gestaltungsraum, aber auch das Hegen ein wichtiges Motiv.

2. Wenn Sie heute nicht Manager wären, mit welcher Tätigkeit würden Sie dann am liebsten Ihr Brot verdienen?

Alternativ zu meiner Tätigkeit als Manager/Unternehmer könnte ich mir auch vorstellen, Zirkusdirektor, Regisseur oder Dirigent eines großen Sinfonieorchesters zu sein, also im Prinzip das gleiche, was ich heute mache.

3. Was war Ihr bisher grösster Erfolg?

Eine Summe von unendlich vielen gelungenen Teilschritten hat dazu geführt, daß die TDS heute ein attraktiver Börsenkandidat für den Neuen Deutschen Markt geworden ist.

4. Ihr grösster Flop?

Der Glaube, zu wissen, wie es geht (mangelnde Demut) und mein Drang, auf zu vielen Hochzeiten zu tanzen, ließ mich neben meiner eigentlichen unternehmerischen Aufgabe Eisbahnen bauen und betreiben. Dabei bin ich gründlich hingefallen. Ich durfte aber überleben. Die Schmerzen und blauen Flecken waren mir eine große Lernhilfe.

5. Ohne was kommt ein Manager nicht aus?

Fortune, ein hohes Maß an Selbstmotivation und eine gute Mannschaft.

6. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?

Auf Knopfdruck Richtung Ruhe und Entspannung umschalten können.

7. Was machen Sie abends, bevor Sie das Licht ausmachen?

Ich danke Gott für diesen Tag und gebe meiner Frau einen Gute-Nacht-Kuß.

8. Vor was haben Sie Angst?

Vor dem Schlechten in uns Menschen, das in Form von Kriegen, Neid, Mißgunst sich immer wieder gewaltige Bahnen bricht.

9. Wann sind Sie so richtig mit sich und der Welt zufrieden?

In meiner Familie.

10. Wozu können Sie nicht "nein" sagen?

Wenn mein Töchterlein mich anlächelt, vergesse ich andere Ziele, Pläne und die Zeit.

11. Was können Sie überhaupt nicht leiden?

Wenn jemand verstanden hat und nicht handelt.

12. Bei welcher Gelegenheit können Sie leidenschaftlich werden?

Wenn ich spüre, daß ich durch mein Engagement etwas verändern, erreichen, bewirken kann.

13. Was würden Sie als erstes tun, wenn Sie Kanzler von Deutschland wären?

Ich würde alle meine Möglichkeiten ausschöpfen, damit wieder mehr Menschen in Deutschland in Arbeit und Brot kämen.

14. Mit wem möchten Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Mit Richard von Weizsäcker, unserem ehemaligen Bundespräsidenten.

15. Welches Lebensmotto haben Sie?

Stufe um Stufe Leben Raum um Raum durchschreiten, frei nach Hermann Hesses Gedicht "Stufen".

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