Marketingaktionen und Produkte unter eigenem Label sind geplant

28.10.1999

MÜNCHEN: Wo Compaq draufsteht, ist meist Genicom drin: zumindest bei drei neuen Druckern, die auf der Systems vorgestellt wurden. Im kommenden Jahr will Genicom raus aus dem Schatten: Die eigene Marke soll wieder forciert werden.Auf der Systems war Genicom nur als Partner auf dem Compaq-Stand vertreten. Auch wenn man den eigenen Namen nicht an die große Glocke hängte, spielt der Hersteller bei der großen Schwester keine unbedeutende Rolle: Gleich drei neue Drucker, die hier vorgestellt wurden, kamen aus der Genicom-Schmiede: der "LNC 02", der "Micro-Laser 401" und der "LNM 40", die alle unter Compaq-Label laufen.

Die Zusammenarbeit der Hersteller kam zustande, nachdem Genicom 1997 den Druckerbereich der Digital Equipment Corporation akquirierte und Digital Anfang dieses Jahres durch Compaq übernommen wurde. Besonders den Bereich des Enter-prise Printing deckt Compaq seitdem mit Geräten ab, die aus den Genicom und Digital-Produktlinien hervorgehen. Erstes Fazit der Zusammenarbeit: Es klappt hervorragend, meint jedenfalls Jürgen Fischer, Marketing- und Sales-Manager bei Genicom:

"Wir liefern die Drucker, erarbeiten dann gemeinsam das Design, anschließend gibt Compaq die Produkte frei." Man profitiere reichlich von dem großen Namen, gibt der Manager unumwunden zu: "Natürlich wollen wir Compaq benutzen, um im Schlepptau bekannter zu werden." Insgesamt elf gemeinsame Produkte wurden dieses Jahr angekündigt, weitere sollen folgen.

Daß Genicom parallel dazu mit fast den gleichen Geräten selbst auf dem Markt erscheint, stört offenbar niemanden: "Unsere Schwerpunkte sind total unterschiedlich. Im Gegensatz zu Compaq fokussieren wir die Logistik und den IBM-Markt. Die Produkte unterscheiden sich beispielsweise auch durch andere Schnittstellen."

Derzeit ist erst mal Stimmungmachen bei den eigenen Händlern angesagt, denn im nächsten Jahr will Genicom wieder die eigene Marke puschen:

"Wir mußten zuerst unsere Strukturen neu ordnen, abwarten wie es läuft", erklärt Fischer die bisherige Zurückhaltung. Im kommenden Jahr will man Marketingaktivitäten und Händlerprogramme in Gang bringen sowie den Vertrieb ausbauen - wenn auch in bescheidenem Maße: "Ein oder zwei neue Partner pro Bundesland würden uns genügen." Ein Demo-Geräte-Programm ist bereits angelaufen und laut Fischer sehr erfolgreich. Neue Produkte sind ebenfalls geplant, allerdings werde man das Portfolio keinesfalls nach unten abrunden: "Wir wollen ja nicht den Compaq-Massenmarkt überrollen." (mf)

Genicom-Manager Jürgen Fischer hofft auf neue Partner im kommenden Jahr.

Zur Startseite