Markt für Archivierungs- und Dokumentenmanagement-Systeme boomt

25.03.1999

MÜLHEIM/RUHR: Der Countdown läuft: Die Easy Software AG, Anbieter von elektronischen Archivierungs- und Dokumentenmanagement-Systemen geht Mitte April an die Börse. Das Going Public soll das nötige Geld für die geplante nationale und internationale Expansion bescheren.Satte Steigerungsraten von durchschnittlich 25 Prozent pro Jahr prophezeien Analysten dem Markt für elektronische Archivierungs- und Dokumentenmanagement-Systeme (DMS). Allein in Europa dürfte das Umsatzvolumen nach Schätzungen von Jörg Pläsker, Vorstandssprecher der Easy Software AG, bis zum Jahr 2000 auf rund zehn Milliarden Mark zulegen. Dabei sei der deutschsprachige Raum als größter Einzelmarkt von entscheidender Bedeutung. Der Konkurrenzdruck ist allerdings nicht zu verachten. Laut Pläsker trifft man allein hierzulande auf rund 200 Wettbewerber. Die schärfsten Rivalen dürften dabei CE Computer Equipment, SER Systems und Ixos sein.

Alle drei haben bereits den Gang an die Börse gewagt, gehen doch aus sie von einem rasant wachsenden DMS-Markt aus. SER gehörte vor zwei Jahren gar zu den Pionieren des Neuen Markts. Auch bei Easy Software stand bereits im vergangenen Jahr fest, sich das nötige Kapital für die ins Visier genommene Expansion an der Börse zu beschaffen. Mitte 1998 wandelte sich das in Mülheim an der Ruhr ansässige Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um und stellte den Börsengang für das Frühjahr 1999 in Aussicht. Am 19. April ist es soweit: Die DG Bank als Konsortialführer bringt Easy Software an den Neuen Markt.

DMS-Spezialist wächst schnell

1990 von Dirk Vollmering und Markus Hanisch gegründet befindet sich Easy Software seit vier Jahren auf Wachstumskurs. In diesem Zeitraum hat sich der Umsatz verdreifacht. 1998 verzeichneten die Westfalen Einnahmen von 30 Millionen Mark. Nach 24,3 Millionen im Vorjahr entspricht dies einem Plus von rund 23,5 Prozent. Der operative Gewinn stieg von 4,6 auf 5,7 Millionen Mark. Beim Jahresüberschuß lag man mit 2,5 Millionen Mark allerdings nur knapp über den 2,4 Millionen von 1997. Ergebnismindernd, so verlautete von dem DMS-Spezialisten, hätten sich die hohen Entwicklungskosten für die neuen Lösungen "Easy-DMS" und "Easy-Archiv 3.0" sowie außerordentliche Kosten für die AG-Umwandlung und die Vorbereitung des Börsengangs ausgewirkt.

75 Prozent Umsatz im indirekten Kanal

Seit Bestehen feilt Easy an einer umfassenden Partnerstrategie. In mehr als 20 Ländern arbeiten die Mülheimer derzeit mit über 350 autorisierten Distributoren und Vertriebspartnern zusammen. Entsprechend hoch ist mit 75 Prozent der Umsatzanteil des indirekten Geschäfts. Im Herbst vergangenen Jahres vereinbarte Easy zudem eine internationale Kooperation mit dem Softwareriesen Microsoft.

Danach bietet man als Independent Software Vendor (ISV) die Microsoft-SQL-Server-Datenbank zusammen mit Easy-DMS und Easy-Archiv an. Darüber hinaus können sich Easy-Entwickler im Rahmen

von Workshops in der Microsoft-Zentrale in Redmond frühzeitig über neue technologische Trends informieren. (bk)

Vorstandssprecher Jörg Pläsker sieht dem Börsengang der Easy Software AG mit Spannung entgegen.

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