Marktticker

16.12.1999

+++ Linux wird von manch einem schon das Aus vorhergesagt, von anderen wird es wiederum als Thronfolger von Microsofts 32-Bit-Windows gesehen. Gegen das zweite Szenarium spricht laut der Gartner Group aber, daß es dem Open-Source-Betriebssystem an Alleinstellungsmerkmalen fehlt. Für am wahrscheinlichsten hält das Marktforschungsinstitut, daß Linux sich als Alternative zu Windows etabliert, aber bis 2004 nicht mehr als fünf Prozent aller installierten Betriebssysteme stellen wird.

+++ Im Rahmen des 1997 gestarteten EU-Projekts MASSC (Multi Application Secure Smartcard) arbeiten sechs europäische Unternehmen, allen voran die französische Bull Group, an der Entwicklung einer neuen Generation von Chipkarten. Grundlage für die zukünftigen Karten soll ein auf multifunktionale Anwendungen ausgelegter 32-Bit-Risc-Prozessor sein, während heutige 8-Bit-Smartcards nur jeweils eine Anwendung aufnehmen können. Erste Produkte sollen schon Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommen.

+++ Unified Messaging ist stark im Kommen. Bis Ende 2003 werden laut Marktforscher Gartner Group neunzig Prozent aller Fax-Server-Dienste eng mit anderen Messaging-Technologien wie E-Mail, Voice-Mail und drahtloser Kommunikation verknüpft sein.

+++ Billig zieht. Das gilt auch für die Internet-Anschlüsse. Einer Umfrage des Forsa-Instituts zufolge entscheiden sich 38 Prozent der Onlinekunden für den Dienst mit dem günstigsten Preis. Dabei achten Männer offenbar mehr auf den Pfennig als Frauen (41 zu 30 Prozent). Für 24 Prozent der Onlinenutzer ist das Serviceangebot am wichtigsten, für 20 Prozent die Übersichtlichkeit der Tarifstruktur.

+++ Erst "Hosianna" und dann "kreuzigt ihn", das scheint für Microsoft nach dem spektakulären Kartellrechtsurteil vom 5. November nicht zu gelten. Denn laut einer Umfrage der Computerzeitschrift "Information Week" haben 78 Prozent der IT-Manager auch weiterhin vor, Microsoft-Produkte zu kaufen. Nur 20 Prozent gaben an, in Zukunft im Umgang mit dem Gates-Imperium vorsichtiger zu sein. Die meisten sind jedoch gegen dessen Zerschlagung oder Aufteilung in verschiedene Anbieter.

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