Deutsche Telekom

Massiver Ausbau des Glasfasernetzes

03.09.2013
Nach der Aufregung um die geplante "Tempo-Bremse" geht die Deutsche Telekom in eine Charme-Offensive. Konzernchef René Obermann präsentierte einen Netzausbau-Plan mit Milliarden-Investitionen.
Jährliche Investitionen von drei oder vier Milliarden Euro: Die Deutsche Telekom hat mit Glasfasern viel vor
Jährliche Investitionen von drei oder vier Milliarden Euro: Die Deutsche Telekom hat mit Glasfasern viel vor
Foto: Adva Optical Networking

Die Deutsche Telekom hat für die kommenden Jahre massive Investitionen in ihr Netz angekündigt. Dabei soll unter anderem die Glasfaserabdeckung verdoppelt werden. Zum Jahr 2016 sollen 24 Millionen Haushalte und Gewerbe Zugang zu Glasfaseranschlüssen haben nach 12 Millionen im vergangenen Jahr.

Die Telekom will in diesem Jahr 3,4 Milliarden Euro investieren. Für die Jahre 2014 und 2015 hat der Konzern dann Investitionen von 4,1 und 4,3 Milliarden Euro eingeplant. Das sei mehr als die Wettbewerber zusammen. "Ohne Qualitätsführerschaft haben wir keine Zukunft", sagte Konzernchef René Obermann bei der Vorstellung der Pläne am Dienstag in Berlin. "Die Datenautobahn von heute ist, wenn man nichts tut, schon morgen ein Feldweg."

100 Mbit/s sollen theoretisch möglich sein

René Obermann: "Die Datenautobahn von heute ist, wenn man nichts tut, schon morgen ein Feldweg."
René Obermann: "Die Datenautobahn von heute ist, wenn man nichts tut, schon morgen ein Feldweg."
Foto: Deutsche Telekom

Der große Sprung bei der Glasfaser-Verfügbarkeit kommt noch nicht in diesem Jahr: 2013 soll die Abdeckung um 800.000 Haushalte steigen. In den nächsten Jahren sollen aber rund 10.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Der Ausbau ist eine Voraussetzung, um die Geschwindigkeit der VDSL-Anschlüsse mit der sogenannten Vectoring-Technologie von 50 auf 100 Mbit/s zu verdoppeln.

Zu den Auswirkungen des Netzausbaus für die "Tempo-Bremse", die ab 2016 greifen soll, wenn Festnetz-Kunden bestimmte Daten-Obergrenzen überschreiten, äußerten sich die Telekom-Manager. Es werde nach wie vor auch "echte" Flatrates geben, betonte Obermann. Man könne jetzt allerdings jetzt noch nicht über Preise des Jahres 2016 sprechen. Die Telekom wolle nach wie vor das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und werde auf den Wettbewerb Rücksicht nehmen. Der Konzern hatte nach einer ersten Welle der Kritik an der "Drosselkom" im Mai bereits erklärt, dass Konditionen wie die Höhe der Daten-Obergrenzen noch angepasst würden, damit Durchschnittskunden nicht mehr bezahlen müssten.

LTE- und WLAN-Pläne

Beim schnellen LTE-Mobilfunk will die Telekom die Abdeckung von derzeit 40 Prozent zum Jahr 2015 auf 60 Prozent ausbauen. In Hamburg soll als Pilotprojekt der Ausbau von flächendeckenden WLAN-Netzen in Innenstädten ausprobiert werden.

Flankenschutz erhielt die Telekom durch die Ergebnisse eines aktuellen Tests des Computermagazins "Chip": Das Mobilfunk-Netz der Telekom belegte dort erneut den ersten Platz. Die Telekom habe bei Testmessungen die höchste Wertung erreicht, teilte die Zeitschrift am Dienstag mit. Auf Platz zwei liegt Vodafone, danach folgen fast gleichauf E-Plus und O2. Der O2-Konzern Telefónica Deutschland kündigte Ende Juli an, E-Plus übernehmen zu wollen.

Vor allem bei der Internetnutzung über Handys stellten die Tester Unterschiede fest. Die Telekom biete hier über LTE die stabilsten Verbindungen. Vodafone mache bei den LTE-Tests zwar auch "eine ziemlich gute Figur", könne aber trotz "Real LTE" nicht mit dem Testsieger mithalten, erklärte "Chip". Die von den Testern im vergangenen Jahr ermittelten Schwächen beim Telefonieren seien bei Vodafone offensichtlich behoben. (dpa/tö)

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