2000 Stellen betroffen

Massiver Stellenabbau bei Vodafone Deutschland

26.03.2024
Kurz bevor der neue CEO Marcel de Groot sein Amt antritt, greift der scheidende CEO Philipp Rogge noch einmal gründlich durch: Vodafone will sich von "technischen Altlasten" trennen - aber auch von über 13 Prozent der Belegschaft.
Im Vodafone-Hauptsitz in Düsseldorf kommt es im Zuge des Transformationsprozesses bei dem TK-Konzern zu zahlreichen Entlassungen.
Im Vodafone-Hauptsitz in Düsseldorf kommt es im Zuge des Transformationsprozesses bei dem TK-Konzern zu zahlreichen Entlassungen.
Foto: Ralf Liebhold - shutterstock.com

Mit einem Sparpaket will Vodafone Deutschland rund 2.000 Stellen einsparen und verlagern. Das teilte der Konzern am Dienstag in Düsseldorf mit. Vodafone hat bislang in Deutschland rund 15.000 Beschäftigte, etwa ein Drittel davon in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Von dem Programm wären damit 13 Prozent der Belegschaft betroffen. Insgesamt will Vodafone mit dem Maßnahmenpaket in den kommenden zwei Jahren rund 400 Millionen Euro einsparen.

Um den gewünschten finanziellen Effekt zu erreichen, würden aber nicht nur Personalstellen eingespart, sondern auch Sach- und Betriebskosten reduziert, sagte der demnächst scheidende Firmenchef Philipp Rogge in einer Ansprache an die Beschäftigten. Bei den Maßnahmen gehe es beispielsweise um Systeme, die veraltet oder nach Firmenübernahmen doppelt vorhanden seien. Rogge verlässt das Unternehmen Ende März. Er wird durch den Niederländer Marcel de Groot abgelöst, der seit 2022 Privatkunden-Vorstand bei Vodafone Deutschland ist.

Vodafone Deutschland im Umbruch

Vodafone Deutschland befindet sich seit Jahren im Umbruch. Unter Rogges Vorgänger Hannes Ametsreiter hatten sich zuletzt viele Kunden darüber beklagt, dass Vodafone beispielsweise beim Festnetzanschluss vollmundige Werbeversprechen nicht einlösen konnte.

Marcel de Groot, bisher Privatkunden-Vorstand bei Vodafone Deutschland, wird zum 1. April CEO - und muss einen offenbar schmerzhaften Transformationsprozess voranbringen.
Marcel de Groot, bisher Privatkunden-Vorstand bei Vodafone Deutschland, wird zum 1. April CEO - und muss einen offenbar schmerzhaften Transformationsprozess voranbringen.
Foto: Vodafone

Rogge erklärte, Vodafone habe begonnen, sich neu auszurichten - und sei mit verbesserten Netzen und Angeboten in den vergangenen Quartalen wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. "Vodafone will sich deshalb in den kommenden zwei Jahren noch einfacher, schneller, schlanker und damit schlagkräftiger aufstellen."

Im Rahmen des "Transformationsprogramms" sollen künftig "einfachere Produkte und Services" entwickelt werden. Kosten sollen vor allem durch den Abbau komplexer Strukturen sowie durch die Modernisierung von Netzelementen und IT-Systemen verringert werden.

Cloud-Geschäft als Wachstumsfeld

Bei den personellen Veränderungen werde Vodafone sozialverträglich vorgehen, versprach Rogge, der erst im Juli 2022 die CEO-Position von Ametsreiter übernommen hatte. Bestimmte manuelle Tätigkeiten würden künftig durch verstärkte Automatisierung ersetzt werden. Vodafone will in anderen Bereichen aber auch neue Leute einstellen. Wachstumsfelder wie das Cloud-Geschäft sowie "kundennahe Positionen vor allem im Firmenkundenbereich" sollen mit Experten gestärkt werden. (dpa/pma)

Zur Startseite