Maxtor verkauft Festplatten für Server, Desktops und Multimedia-Geräte

20.02.2003
Das Produktangebot von Maxtor umfasst derzeit Festplatten für alle Bereiche, in denen diese Geräte eingesetzt werden.Mit dem im vergangenen Jahr angepriesenen Einstieg ins NAS-Geschäft will der Hersteller jetzt nichts mehr zu tun haben.

Nachdem Maxtor sechs Mal in Folge Quartalsverluste auswies, konnte das Unternehmen für die letzten drei Monate 2002 erstmals wieder ein positives Ergebnis verbuchen. Von den 37,3 Millionen Dollar Nettogewinn bleiben allerdings ohne Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter, Ausgleichszahlungen für Aktien und Abfindungen für ausgeschiedene Mitarbeiter lediglich 3,6 Millionen Dollar übrig. Aufgrund der drei negativen Quartalsabschlüsse in 2002 errechnet sich für das gesamte Jahr ein Nettoverlust von 163,4 Millionen Dollar. Maxtors Umsatz im vierten Quartal 2002 betrug mehr als eine Milliarde Dollar, im gesamten Jahr setzte das Unternehmen 3,78 Milliarden Dollar um.

Maxtor führt das positive Ergebnis der letzten drei Monate 2002 auf eine vorteilhafte Nachfrage und auf die strikte Einhaltung der zu Jahresanfang beschlossenen Initiativen zurück. So beendete Maxtor zum Ende des dritten Quartals den Umzug der Desktop-Fertigung in die hauseigene Produktionsstätte nach Singapur. Auf dem Strategieplan 2002 stand allerdings auch der Einstieg in das Geschäft mit Network-Attached-Storage-Servern (NAS). Seinen Ausflug in diesen Bereich beendete Maxtor aber schon wenige Monate nach der ersten Produktvorstellung. Der Verlust beim Versuch, sich als NAS-Anbieter zu positionieren, dürften die 57 Millionen Dollar, die der Hersteller 1999 für den Kauf des NAS-Anbieters Creative Design Solutions bezahlte, um einiges übersteigen.

Erfolgreich hingegen entwickelt sich Maxtors Plan, verstärkt im Entertainment-Bereich Fuß zu fassen. Consumer-Electronic-Produkte aus Maxtors Angebot "Quick-View" sind mittlerweile in 27 Geräten unterschiedlicher Herstellern eingebaut. Unter anderem verwenden AOL-TV, Philips und Sony Quick-View für ihre Informations- und Unterhaltungsmedien. Quick-View-Festplatten speichern digitale Audio- und Videoinhalte, wobei sie einen direkten Zugriff auf bis zu 160 Stunden Fernsehprogramme, Spielfilme oder Musikstücke ermöglichen.

Ebenfalls zum Consumer-Electronic-Business zählt die im Herbst vergangenen Jahres vorgestellte 5000er-Serie der externen Festplatten "Personal Storage". Die Angebotspalette reicht hier von 80 Gigabyte Kapazität für 260 Euro bis 250 Gigabyte externen Festplattenspeicher für 449 Euro. Alle Produkte dieser Serie verfügen über den "One-Touch"-Button, über den per Knopfdruck ein Backup durchgeführt werden kann. Maxtor platziert Personal-Storage in den Bereichen digitale Fotografie, Videobearbeitung, Musik und Spiele.

Desktop- und Server-Festplatten bleiben

Neben dem Engagement im Consumer-Electronic-Business konzentriert sich Maxtor weiterhin auf seine beiden klassischen Bereiche Desktop- und Server-Festplatten. Im Herbst vergangenen Jahres erweiterte der Hersteller seine "Atlas"-Familie um die "15K"-Versionen mit 18, 36 oder 73 Gigabyte Kapazität, sowie um die "10K-IV", die 36, 73 oder 147 Gigabyte Speicherplatz bereitstellt. Noch im ersten Quartal 2003 will Maxtor eine seiner Festplatten für Near-Line-Archivierung und Sekundärspeicherung "Max-Line Plus II" um eine Version mit serieller ATA-Schnittstelle erweitern. Von erneuten Ausflügen in die Netzwerkspeicherwelt oder andere Storage-Regionen sieht der Hersteller derzeit ab.

www.maxtor.com

ComputerPartner-Meinung:

Zusammengefasst lautet Maxtors Strategie für das kommende Jahr: Wir beliefern vom Consumer bis zum Enterprise-Kunden jeden mit der passenden Festplatte, aber mit mehr auch nicht. Der Abstecher in den NAS-Markt im vergangenen Jahr erleichterte Maxtor um einige Millionen Dollar, scheint aber auch einige Erkenntnisse mit sich gebracht zu haben. Erstens: Es ist schwieriger, NAS-Server zu verkaufen, als es auf den ersten Blick erscheint. Zweitens: Mit Festplatten lassen sich Gewinne erzielen, auch wenn die Marktforscher hierfür keine zweistelligen Wachstumsraten versprechen. Man muss nur die richtigen Zielmärkte ansprechen. (ce)

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