Memorex: zurück zu den Wurzeln

05.06.2003
Bei Memorex ging es in den vergangenen Monaten rund. Nach erfolgter Umstrukturierung stehen bei dem Unternehmen jetzt wieder alle Zeichen Richtung Erfolg. ComputerPartner sprach mit Deutschland-Chef Dirk Karthaus.

Der Speicherspezialist Memorex, seit 1998 im europäischen Markt, besinnt sich wieder auf seine Wurzeln. Der kurze Ausflug ins Zusatzgeschäft hat damit ein jähes Ende gefunden.

1999 begann das Unternehmen damit, auch optische Laufwerke, CD-ROMs und Brenner ins Portfolio aufzunehmen. Als dann auch noch im Jahr 2000 Tastaturen und Computermäuse hinzukamen, hatte Memorex den Markt falsch eingeschätzt.

Der neue Regional-Manager Dirk Karthaus, Nachfolger von Joachim Kürten, begründet das so: "Wir haben die Marktmacht von Microsoft und Logitech in Deutschland gründlich unterschätzt. Bei Tastaturen und Mäusen liegen die beiden Unternehmen in Deutschland unangefochten an der Spitze." Während bei den optischen Speichermedien Memorex in Europa zu den drei Top Sellern gehört, belegt das Unternehmen in Deutschland mit 6,6 Prozent Marktanteil immerhin den fünften Platz. "Um bei Tastaturen und Mäusen ähnlich erfolgreich zu sein, hätten wir wesentlich mehr Geld ins Produktmarketing stecken müssen", gibt Karthaus zu.

Vorbei ist vorbei: Nun will Memorex sich wieder ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren und nur noch CDs und DVDMedien sowie Flash-Speicher anbieten.

Die Zentrale von Memorex ist nach wie vor in London und das Auslieferungslager in den Niederlanden. Der Vertrieb wird über Regional-Sales-Manager europaweit organisiert. Memorex-Produkte sind nach Angaben des Unternehmens in rund 13.000 europäischen Retail Outlets vertreten und bei den Top Resellern gelistet. Und hier macht Memorex auch die größten Umsätze. Laut Karthaus vertreibt das Unternehmen rund 90 Prozent seiner beschreibbaren Silberscheiben in den Retail- beziehungsweise in den Food- oder Flächenmärkten.

Nach der abgeschlossenen Umstrukturierung glaubt Karthaus, nun besser auf die individuellen Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Der Manager plant mit seinem jetzt nur noch rund 30-köpfigen Deutschlandteam, individuelle Aktionen für die Retail-Kunden durchzuführen. Mit verkaufsfördernden Maßnahmen will er aber auch dem Fachhandel unter die Arme greifen. Dazu gehören nach seinen Aussagen die Unterstützung mit POS-Materialien und Cross-Promotions mit namhaften Herstellern. Im Web hat Karthaus eine spezielle Seite nur für Retail- und Fachhandelspartner eingerichtet. Dort sollen häufig gestellte Fragen sofort beantwortet werden.

Die Gewichtung des Produktportfolios will Karthaus zu Gunsten der optischen Speichermedien weiter verschieben. Erzielte Memorex 2001 noch rund 47 Prozent seiner Umsätze mit Hardware (Laufwerke und Eingabegeräte), sank der Anteil 2002 auf 22 Prozent. Der Anteil an optischen Speichermedien stieg im gleichen Zeitraum auf 64 Prozent. Der Umsatzanteil mit Flash-Speicherkarten stieg von 8 Prozent 2001 auf 10 Prozent im Jahr 2002.

www.memorex.com

ComputerPartner-Meinung

Memorex hat erkannt, dass das Unternehmen mit den Spitzenreitern bei Tastaturen und Mäusen nicht mithalten kann. Auch bei optischen Laufwerken ist der Druck aus Asien zu groß. Deshalb hat das Unternehmen das einzig Richtige getan und sich aus diesem Verlust bringenden Bereich zurückgezogen. Mit Speichermedien kennt sich Memorex seit 40 Jahren aus und wird sich deshalb seinen Platz im Markt gut sichern können. (jh)

Zur Startseite